Wandern 09.09.2022

23 Wander-Special schwarzwaldstraße am Rand Baden-Badens angekommen. Im Biergarten in Geroldsau ist man sichtlich verwundert über zwei angestrengte Wanderinnen – aber auch ein bisschen entzückt. Die georderten Getränke werden eilig gebracht und entschädigen für alles. Müde und glücklich über die Erfahrung des gar nicht so wilden, aber einsamen Campens im Wald und nach einer Debatte, ob man nun braun gebrannt oder einfach nur dreckig sei, ist die Sehnsucht nach einer ausgiebigen Dusche allerdings kaum mehr auszuhalten. Marie von der Tann, dpa Nein, Kassler mit Kartoffelsalat. Gibt es WLAN? Nein. Na gut, konzentrieren wir uns auf das Wesentliche: Es gibt Leitungswasser zum Auffüllen der Flaschen. Nach der Pause wird die Hitze minütlich unerträglicher. Die kühlende Funktion des Waldes, man bekommt sie nun eindrucksvoll zu spüren. Je weniger Bäume und je weniger Höhenmeter, desto drückender wird es. Braun gebrannt oder nur lange nicht geduscht? Schließlich ist das Ziel erreicht. Wir sind wieder an der Hochim Schlafanzug mit Moos, Steinen und Laub, erschaffen Feen- und Elfenwelten. Am nächsten Morgen spielen sie wieder. Das Camp, ein Abenteuerspielplatz. Kleines Minus: Von der Ferne ist in der stillen Nacht der Straßenverkehr zu hören. Gibt es hier ein Gästebuch? Das trübe Bachwasser muss reichen Der Abbau des Zelts geht am zweiten Tag routiniert von der Hand. Schnell werden noch die Wasserflaschen am Bach aufgefüllt und zur Sicherheit mit einer Reinigungstablette versehen. Es ist leicht trüb. Naja, die Tablette wird es richten. Wieder wartet ein Aufstieg bei mehr als 30 Grad. Vier bis fünf Liter Wasser pro Tag und Person mitzunehmen, empfiehlt der Naturpark auf seiner Packliste. Es mag übertrieben klingen – ist es nicht. Oben auf dem Badener Sattel bietet eine kleine Hütte Platz für eine kurze Rast und ein zweites Frühstück. Der Körper scheint spätestens jetzt verwundert vom rasanten Kalorienverbrauch und meldet sich quasi pausenlos mit Hunger. Ein paar E-Biker grüßen beim Vorbeifahren. Dann geht es wieder bergab. Noch einmal drei Stunden laufen. Das Ausflugslokal Scherrhof wartet auf halbem Weg mit traditionell badischem Mittagessen. Darf’s ein Flammkuchen sein? – pro Zelt. Maximal drei Personen sind darin erlaubt. Das Konzept kommt gut an. Die Camps sind oft Wochen vorher ausgebucht. Bis zu neun Personen können also in einem Camp sein. Das scheint nicht viel, die Fluchtmöglichkeiten sind aber auch stark begrenzt. Heißt: Wer die Ruhe sucht, sollte auf schweigsame Mitcamper hoffen. Ansonsten bleibt nur eine Möglichkeit: Rückzug ins Zelt. Dringende Empfehlung: Weiche Isomatte(n) mitnehmen, denn der Boden ist hart. Sehr hart. Die Nacht ist ruhig, die Stille des Waldes beeindruckend. Der Sternenhimmel überwältigend. Eine Wohltat: das Bad im Stausee Am nächsten Tag ist der Mehliskopf das erste Etappenziel. Im Winter kann man hier Ski fahren, im Sommer rodeln und im Hochseilgarten klettern. Trampelpfade führen durch den Wald, eine rastende Kröte hat sich auf einem Farn platziert, kurz geht es über die Bundesstraße, dann wieder durch den Wald, bis es schließlich wieder deutlich lebhafter wird. An der Schwarzenbachtalsperre kurz in den Stausee abzutauchen, ist ein tolles Gefühl nach dem stundenlangen Wandern. Jetzt sind es nur noch ein paar Meter bis zum heutigen Camp. Wieder geht es durch den Wald. Wieder keine Chance, das Camp ohne die korrekten Koordinaten zu finden. Keiner verirrt sich aus Versehen hierhin. Diesmal ist das Camp eine kleine Lichtung, ein altes Kreuz erinnert daran, dass es mal ein Kirchenzeltplatz gewesen ist. Wieder eine Öko-Toilette und eine (gesperrte) Feuerstelle. Nebenan ein Bach. WLAN an der Talsperre und Feenwelten im Camp So abgeschieden wie das erste Camp liegt das Camp Schwarzenbach nicht. Nach etwa 20 Minuten ist man zu Fuß an der Talsperre. Wer von der Abgeschiedenheit genug hat – hier gibt es sogar ein öffentliches WLAN. Ein kleiner Kiosk verkauft Weinschorle, Bier, Eis und Schwarzwald-Souvenirs aller Art. Auf Holzstühlen lässt sich nach einem anstrengenden Tag der Sonnenuntergang genießen. Zurück im Camp (Stirnlampe dringend empfohlen) ist allgemeine Bettgehzeit. Zwei Kinder spielen Schwarzwald-Romantik auf der Wanderung vom Mehliskopf zur Schwarzenbachtalsperre. PASSAUER LAND FLÜSSE, WÄLDER, THERMEN www.passauer-land.de · www.facebook.com/daspassauerland Spannend, erholsam und erlebnisreich! … Rund um die Dreiflüssestadt Passau gibt es neben abwechslungsreicher Natur faszinierende Rad- und Wanderwege und spannende Ausflugsziele für Ihre Familie. Und im Herzen des Bayerischen Golf- und Thermenlandes verwöhnt das Passauer Land mit Wohlfühl- und Gesundheitsangeboten. Kostenlose Rad- und Wanderbroschüren – Tel: 0851/397-600 Haus am Strom Schloss Neuburg am Inn Wandern Radeln

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