Roding (er)leben

2 Roding (er)leben Wir sind Stadt! Vor 70 Jahren wurde Roding zur Stadt erhoben – Hochrangige Politiker nehmen an Festakt teil Es ist einer der wesentlichen Meilensteine in der nunmehr 1178-jährigen Geschichte von Roding: die Stadterhebung am 22. Juni 1952. Die historische Bedeutung des Ortes und die positive Entwicklung seit Kriegsende in vielerlei Hinsicht waren schließlich ausschlaggebend für das Bayerische Innenministerium, dem Markt Roding den Status einer Stadt zuzuerkennen. Die offizielle Überreichung der Urkunde wurde, der Bedeutung entsprechend, gebührend gefeiert. Schon 1364 hatte Roding die Marktrechte verliehen bekommen, die durch Pfalzgraf Johann I. im Jahr 1432 erweitert wurden. Im 19. Jahrhundert (ab 1820) hatte Roding eine Magistratsverwaltung, aufgrund neuer Gesetzgebung 1919 wurde Roding zur Marktgemeinde. Ausführlich wird all dies in dem Buch „Geschichte des Marktes Roding“ (2017) beschrieben, mit dem Karl Schwarzfischer und Ludwig Dieß ein historisches Werk geschaffen haben. Genehmigung nach zweimaligem Antrag Nach dem Zweiten Weltkrieg begann Roding, sich schnell zu erholen und weiterzuentwickeln: Viele Ämter waren angesiedelt, es wurde zu einem Verkehrs- und Verwaltungsmittelpunkt, Wirtschafts- und Kulturzentrum des Landkreises Roding und es hatte sich ein städtisches Gepräge nach Siedlungsform und Gebietsumfang sowie in wirtschaftlicher Hinsicht entwickelt. Auf der Basis dieser Fakten beschloss der Marktgemeinderat, die Stadterhebung zu beantragen. Dies erfolgte am 8. Februar 1950. Der große Wunsch ging jedoch nicht in Erfüllung, da das Innenministerium den Antrag ablehnte. Das städtische Gepräge wäre noch nicht ausreichend und die weitere Entwicklung sei abzuwarten, so der Bescheid aus München. Der erneute Antrag folgte dann am 19. Mai 1952 mit einer erweiterten Argumentation. Wesentlich war dabei der Hinweis auf die mehr als 1100-jährige Geschichte und die Entwicklung der letzten Jahre, insbesondere auf den erweiterten Gebietsumfang durch Siedlungsbau und Gewerbeansiedlung sowie die Teerung und Kanalisierung aller Straßen und den Krankenhaus-Erweiterungsbau. Diesmal war dem Antrag Erfolg beschieden, der positive Bescheid des Innenministeriums datiert vom 13. Juni 1952. Urkundenverleihung am 22. Juni 1952 Zur Urkundenverleihung, die am 22. Juni 1952 im Rahmen des Volksfestes gefeiert wurde, kam der stellvertretende Ministerpräsident Dr. Wilhelm Högner zusammen mit vielen hochrangigen Politikern nach Roding. Beim Festakt im Sitzungssaal würdigte Dr. Högner, nach dem später eine Straße in Roding benannt wurde, die geschichtliche Vergangenheit und die Aufbauleistungen von Roding und überreichte unter großem Beifall die Urkunde an Bürgermeister Josef Brantl. Hochrangige Ehrengäste waren zur Stadterhebung 1952 nach Roding gekommen. Das Foto zeigt Bürgermeister Brantl (Dritter von rechts) mit (von links): A. Kapfhammer, Präsident des bayerischen Gewerbebundes, Bürgermeister Peter aus Furth im Wald, Innenminister Dr. Högner, Regierungsvizepräsident Dr. Zizler und Landrat Dr. Kiener. Fotos: Repro Josef Schießl/Quelle: Stadtarchiv Bürgermeister Josef Brantl bei seiner Festrede. Er betrachtete es als positive Herausforderung, sich in allen Bereichen anzustrengen und weiterzuentwickeln.

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