20220513_karmeliten

E N E R G I E Bayer i sche Braut radi t ion + nieder ländi sche Wasser innovat ionen verschmel zen in einer Biomethan produz ierenden K läranlage. Herzl ichen Glückwunsch Karmel i ten Brauerei für das Erreichen Ihres Ziels einer autarken Energieversorgung! Das Aqana-Team f reut sich, mi t Ihnen auf dieser Reise zusammengearbei tet zu haben. www.aqana.com | info@aqana.com | +31 515 200 210 qana partneri g with nature Elektro Hörtensteiner GmbH Bahnhofplatz 23 · 94315 Straubing Telefon 09421 839020 www.elektro-hoertensteiner.de Wir gratuliere zur ersten energieautarken Brauerei der Welt! n ENERGIE. UND AUTARK. „Wir gehen eine Partnerschaft mit der Natur ein“ Olaf Teunissen, Geschäftsführer von Aqana, im Interview über die Zusammenarbeit mit Karmeliten über unsere DACS-Technologie gelesen und uns kontaktiert. Wir diskutierten daraufhin die Möglichkeiten, unsere Technologie in der Brauerei umzusetzen. Dabei ging es insbesondere darum, das Abwasser der Brauerei in der ersten Phase anaerob aufzubereiten und dessen Energie in Form von Biogas zu gewinnen. War Karmeliten die erste Brauerei, Der Weg zur energieautarken Brauerei ist kein Selbstläufer. Auch die Karmeliten-Brauerei benötigte daher einige Wegbegleiter, die neue Türen öffneten. Einer davon ist das Unternehmen Aqana aus den Niederlanden. Der Geschäftsführer von Aqana, Olaf Teunissen, gibt im Interview mit dem Straubinger Tagblatt nicht nur Einblicke in die Zusammenarbeit mit der Brauerei, sondern auch in seine Vision einer besseren Zukunft. Herr Teunissen, wann wurde Aqana gegründet und was ist das Konzept des Unternehmens? O l a f Teun i s s en : Aqana wurde im Jahr 2011 gegründet. Unser einzigartiges DACS-Konzept ermöglicht es uns, mit einer breit gefächerten Bandbreite der Industrie zusammenzuarbeiten. Dabei geht es um anaerobe Mikroorganismen, die in einer Plastikschutzhülle, Träger genannt, wachsen, um industrielles Abwasser neu aufzubereiten. Das ermöglicht unseren Kunden eine kosteneffiziente und vor allem umweltschonende Abwasserbehandlung. Wie ist denn der Kontakt zur Karmeliten-Brauerei zustande gekommen? Teun i s s en : Das war Ende 2018. Herr Kämpf von der Karmeliten-Brauerei hatte damals in einem Fachmagazin einen Artikel ein gut arbeitender anaerober Reaktor etwa 80 bis 95 Prozent der löslichen organischen Schadstoffe im Abwasser in Biogas umwandeln. Für die Karmeliten-Brauerei bedeutet das, dass sie dort die Möglichkeit haben werden, etwa 300 Kubikmeter Methangas am Tag zu produzieren, das dann von der Brauerei anstatt anderer zugekaufter Energiequellen genutzt werden kann. Zusätzlich wird durch die anaerobe Behandlung der Energieverbrauch für die Reinigung des Abwassers deutlich mit der Aqana zusammengearbeitet hat? Teun i s s en : Nein, zu dieser Zeit kam unsere DACS-Technologie bereits in zwei anderen Brauereien in Großbritannien zum Einsatz. Außerdem starteten wir etwa zur gleichen Zeit große Projekte mit Brauereien in Rumänien, Mosambik und der Türkei. Inwiefern kann die KarmelitenBrauerei dadurch in der Zukunft profitieren? Teun i s s en : Grundsätzlich kann Grafik: Aqana ZUR GRAFIK Teunissen (im Bild/Quelle: Aqana) erklärt: „Die biologische Abwasseraufbereitung bedeutet das Verdauen organischer Schadstoffe durch Mikroorganismen, die Biomasse. Diese befindet sich in einem oder mehreren Behältern, durch die das Abwasser läuft. Diese Mikroorganismen können getrennt werden in diejenigen, die ihre beste Leistung unter aeroben Bedingungen bringen und diejenigen, die ohne Sauerstoff unter anaeroben Bedingungen gedeihen. Eine konventionelle einstufige und hundertprozentige Behandlung erfordert die Zufuhr von viel Sauerstoff im Abwasser, was viel Energie kostet. Bei der anaeroben Behandlung ist dagegen keine Sauerstoffzufuhr erforderlich. Bei der Anwendung einer anaeroben-aeroben Behandlung wie bei Karmeliten kann die größte Menge an Schadstoffen zuerst anaerob entfernt werden und dadurch etwa 75 bis 85 Prozent der benötigten Energie für Belüftung gespart werden. Die anaerobe Biomasse produziert dazu Biogas aus den verarbeiteten Schadstoffen, die an der Oberfläche des Tanks gespeichert werden. Anschließend nutzt die Brauerei dieses Biogas als neue Energiequelle.“ reduziert, bevor es wieder an die Umwelt zurückgegeben wird. Die Brauerei kann dadurch also auch ihren Kohlenstoffausstoß merklich reduzieren. Ressourcen werden immer knapper. Welche Veränderungen sind Ihrer Meinung sowohl wirtschaftlich als auch für die Umwelt dringend nötig? Teun i s s en : Hier alles zu nennen, würde den Rahmen des Interviews sprengen. Klar ist allerdings, dass wir gemeinsam alles daran setzen müssen, den Klimawandel nicht nur zu verlangsamen, sondern nach Möglichkeit auch umzukehren. Ich mag den Gedanken nicht, dass die Lösung darin bestehen soll, den Klimawandel als solchen einfach zu akzeptieren. In unserer Konsumgesellschaft müssen wir nicht auf die Wissenschaft warten. Ein wichtiger Schritt wäre es schon, wenn wir weniger transportieren, dafür aber mehr lokal produzieren würden. Das würde zu weniger CO2-Ausstoß führen, aber natürlich auch dazu, dass viele Dinge teurer werden. Das mag zwar vielleicht im ersten Moment etwas abschreckend klingen, aber dadurch würde am Ende auch der Konsum sinken und weniger Abfall entstehen. Von beiden Effekten würde die Umwelt maßgeblich profitieren. Unsere Umwelt ist ein Leitmotiv von Aqana. Wir werben daher damit, dass wir eine Partnerschaft mit der Natur eingehen. Sind denn zwischen Aqana und der Karmeliten-Brauerei für die Zukunft womöglich weitere gemeinsame Projekte geplant? Teun i s s en : Karmeliten war die erste deutsche Brauerei, mit der wir zusammengearbeitet haben. Von daher wird zwischen uns immer eine enge Verbindung bestehen. Bayern ist ja weltweit bekannt für seine Braukunst und sein Bier. Hatten Sie bereits einmal die Gelegenheit, ein Bier der Karmeliten-Brauerei zu probieren und wie hat es Ihnen geschmeckt? Teun i s s en : Ich habe hier in den Niederlanden einige Karmeliten-Biere an Freunde und Familie verteilt. Erst kürzlich habe ich gemeinsam mit einem Freund gemütlich ein Kloster Gold getrunken. Und wenn ich ein paar Kästen Karmeliten mit zu uns ins Büro bringe, sind sie im Handumdrehen weg. Ich denke, das sagt alles. Matthias Jell Und so sieht sie aus, die Biogasanlage von Aqana auf dem Gelände der Karmeliten-Brauerei. Foto: Matthias Jell 28 Die energieautarke Brauerei 29 Die energieautarke Brauerei 8A6LniQo

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