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Die energieautarke Brauerei DER WEG ZUR ENERGIEAUTARKIE Mit dem neuen Sudhaus fing es an MIT VEREINTEN KRÄFTEN Zwei Generationen, eine Braukunst DER IMKER DER BRAUEREI Von fleißigen Bienchen 8A6LniQo

www.ziemann-holvrieka.com Wir gratulieren der Karmeliten Brauerei zur erfolgreichen Umsetzung des Projekts „Energieautarke Brauerei“. Als Anlagenbauer sind wir sehr stolz darauf, dass wir die Karmeliten Brauerei auf dem Weg zur weltweit ersten energieautarken Brauerei unterstützen konnten. Gerne bringen wir unser Know-how und unsere energieeffizienten Lösungen auch bei weiteren gemeinsamen Projekten ein. 2 Die energieautarke Brauerei Karl Lausser GmbH www.lausser.de Tel. +49 (0) 99 64/650-0 lausser@lausser.de Moderne Immobilien für die Wirtschaft, Verwaltung und Öffentlichkeit sind komplex. Sie verbinden Funktion und Design auf höchstem Niveau. Lausser liefert die Gebäude- und Energietechnik für die herausragenden und anspruchsvollen Objekte namhafter Unternehmen und Organisationen. Zum Wohl, Zukunft! Ein wichtiger Beitrag für die Umwelt: die Karmeliten-Brauerei ist jetzt energieautark! Wir gratulieren zu diesem großen Erfolg und 99,6% CO2-Einsparung. Bewirb dichjetzt bei einem der attraktivsten Ausbildungsbetriebe in der Region! 8A6LniQo

AUS DEM INHALT genießen Sie bei einem Goidhaibal ein paar Einblicke in die Karmeliten Brauerei von heute. Als ältestes Unternehmen in Straubing stellen wir uns unserer gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verantwortung für unsere Mitarbeiter, der Stadt Straubing, der Region Niederbayern und unserer Umwelt. Seit 2013 haben wir mit unserem Energiekonzept die Brauerei unter dem Gesichtspunkt der Achtsamkeit kontinuierlich umgebaut. Endlich haben wir dieses richtungsweisende Konzept abgeschlossen. Ein Meilenstein für die Brauerei. Dieses weltweit einzigartige Energiekonzept basiert auf zwei Säulen: Wir gewinnen möglichst viel Energie bei uns auf dem Grundstück und setzen sie mehrfach ein. Was sich so einfach anhört, setzt täglich viel Fleiß und Hartnäckigkeit bei jedem unserer Mitarbeiter voraus. Dafür möchte ich „Vergelt’s Gott“ sagen. Nachhaltigkeit und Achtsamkeit sind Triebfedern für unser Tun und Handeln in der Brauerei, aber auch in unserer Region. Als kleine traditionelle Familienbrauerei kennen wir unsere klösterlichen Wurzeln und Werte, die tief mit unserer Heimatstadt Straubing verwoben sind. Wir bieten über 30 Mitarbeitern einen sicheren Arbeitsplatz und unterstützen regionale Vereine sowie soziale und kulturelle Projekte. Bei all der Technik darf der Genuss natürlich nicht zu kurz kommen, denn er macht unser Leben lebenswert. Wir brauen ein einzigartiges Sortiment, das für jeden Genussmoment das richtige Bier bietet. Ein ganz herzliches Dankeschön an alle, die gemeinsam mit uns daran arbeiten, die Welt jeden Tag ein klein wenig lebenswerter zu machen. Mit bierigen Grüßen Christoph Kämpf Geschäftsführer Karmeliten-Brauerei Liebe Leserinnen und Leser, liebe Karmeliten Bier-Freunde, 08_Der Weg ist geschafft Die Biogasanlage war der letzte Baustein auf dem Weg zur energieautarken Brauerei 10_In 30 Minuten überzeugt Karmeliten-Geschäftsführer Christoph Kämpf über die energieautarke Brauerei 14_Wie Straubing wieder aufblüht Oberbürgermeister Markus Pannermayr im Interview 18_„Der Appetit kommt mit dem Essen“ Gesellschafter Georg Schneider ist überzeugt vom eingeschlagenen Weg 20_Unabhängig vom Netzbetreiber Thomas Laußer vom MikrogasturbinenBauer Karl Lausser GmbH im Interview 28_Aqana: Partner der Natur Alles Wissenswerte zur Biogasanlage der Karmeliten-Brauerei 30_Der Imker und seine „fleißigen Mädels“ Bernhard Eisenmann kümmert sich auf dem Brauerei-Gelände um 200 000 Bienen 32_Zwei Generationen, eine Braukunst Braumeister Thomas Eichenseher und die Auszubildende Stefanie Lichtl im Interview DIE ENERGIEAUTARKE BRAUEREI KARMELITEN Mediengruppe Attenkofer am Freitag, 13. Mai 2022 Auflage: 117.550 (IVW I/2022) Redaktion: Matthias Jell, Chris Sternitzke Titelbild: Adobe Stock/alexkich, sabdesign85, ONYXprj Anzeigenmarketing: Maria Karl Anzeigenverkauf: Hans-Jürgen Scherm, Margot Schmid Anzeigenleitung: Stefan Mühlbauer, Thomas Gedeck Anzeigen: Verkaufsteams der Mediengruppe Gesamt-Anzeigenleitung: Michael Kusch Verlagsleitung: Klaus Andreas Huber Druck: Cl. Attenkofer’sche Buch- und Kunstdruckerei, Verlag des Straubinger Tagblatts IMPRESSUM Attenkofer MED I ENGRUPPE Foto: Chris Sternitzke 8A6LniQo

Fotos: Adobe Stock /kishivan | Karmeliten-Brauerei | Helga Wender | Foto Bernhard 1367 Die Brüder Heinrich, Hanns und Ulrich Lorenz sollen in der Hofstatt eine Brauerei gegründet haben. Im selben Jahr erlaubte Papst Urban V. den beschuhten Karmeliten vom Regensburger Kloster St. Oswald, nach Straubing überzusiedeln 1803 Die Bäckerei des Karmelitenklosters wurde zur „Karmelitenklosterbräuhausschenke“ umgebaut. Im selben Jahr wurde das Kloster samt der Brauerei im Zuge der Säkularisation verstaatlicht. 1368 Die Karmeliten gründeten in der Hofstatt in Straubing ihr Kloster 2013 Die Brauerei investierte rund zwei Millionen Euro in ein neues Sudhaus. Hintergrund für die Neuanschaffung waren die ständig steigenden Energiekosten. Geschichte Brauerei der › › › › 1984 Nachdem Carl-Theo Salberg 1957 bei einem Autounfall ums Leben kam, ging die Privatbrauerei in den Besitz der Familien Sinz, Wender und Schneider über. Die Familie Sinz und Wender gehen in direkter Linie auf die Familie Sturm zurück. Die Familie Schneider von Schneider Weiße fungiert als Gesellschafter der Brauerei. Seit 2013 das neue Sudhaus der Karmeliten-Brauerei Der alte Standort der Brauerei in der Albrechtsgasse 1848 Das Kloster kaufte die Brauerei und die Malzmühle vom bayerischen Staat wieder zurück. 1872 Die Brauerei wurde nach einem Brand wiederaufgebaut 1879 Karl Sturm, Bierbrauer und Gastwirt, kaufte die Karmeliten-Brauerei für 120 000 Reichsmark. Seither befindet sich die Brauerei in Familienbesitz. 1916 Die heutige KarmelitenBrauerei wurde von Karl Sturm bis zu seinem Tod 1916 geführt. Daraufhin übernahm seine Frau Maria Sturm den Betrieb. Karolina von Gaehler erbte dann die Brauerei nach dem Tod der Mutter. Da sie selbst kinderlos blieb, ging die Brauerei auf ihren Neffen CarlTheo Salberg über. 1953 Das Bier der KarmelitenBrauerei – damals noch besser als Sturmbrauerei bekannt – wurde erstmals auf dem Gäubodenvolksfest ausgeschenkt. 2017 Erstmals wurde die Braugerste der Karmeliten-Brauerei im Stadtgebiet Straubing angebaut. Karmeliten-Bier wird somit ausschließlich in der Region produziert. 2017 Die Brauerei beging mit der 650-Jahr-Feier ein großes Jubiläum. Karmeliten ist deutschlandweit unter den Top-40 der ältesten Unternehmen. 1980 Die Karmeliten-Brauerei zog in die Senefelder Straße im Gewerbegebiet Straubing Ost. › › › 1983 Die Brauereigebäude an der Fürstenstraße/ Albrechtsgasse wurden abgebrochen. Karl Sturm und verschiedene Ansichten der Brauerei 8A6LniQo

Fotos: Adobe Stock /kishivan / New Africa / Love the wind / oyoveco / Syda Productions / hiddenhallow | Foto u. r.: Karmeliten-Brauerei 2013 begann mit dem neuen Sudhaus der Weg zur energieautarken Brauerei. Auf drei Millionen Euro belief sich die Investition. 24. MÄRZ 2016 Fertigstellung der Kältemaschine 8. DEZEMBER 2015 Zuwendungsbescheid aus dem UmweltInnovationsprogramm (UIP) für das Vorhaben „Energieautarke Karmeliten-Brauerei“ 10. MÄRZ 2013 Bundespreis für hervorragende innovatorische Leistungen für das Handwerk auf der Internationalen Handwerksmesse 4. APRIL 2016 Fertigstellung des Gärkellers mit Tankkühlung und Würzekühler im Sudhaus NOVEMBER – JUNI 2019/ 2020 Installation neuer Mikrogasturbinen 15. APRIL 2020 Versorgung mit 100% Ökostrom aus der Donau 1. JULI 2021 Inbetriebnahme der Biogasanlage Der Weg Brauerei energieautarken zur › › › › 9. APRIL 2016 Fertigstellung des Eisspeichers 15. APRIL 2016 ICE AGE wird fertiggestellt und eingebunden 27. SEPTEMBER 2016 Inbetriebnahme der Mikrogasturbine und des neuen Heizkessels 29. SEPTEMBER 2016 Inbetriebnahme des Absporptionskältesystems 28. OKTOBER 2016 Nominierung für den Deutschen Umweltpreis 2017 28. SEPTEMBER 2017 Gewinn des Handelsblatt Energy Awards 2017 in der Kategorie Industrie 5. NOVEMBER 2018 Beginn der Planungen für die Biogasanlage 28. MAI 2016 Auszeichnung durch die Deutsche EnergieAgentur (dena) für das Karmeliten-Kaskaden-Sudhaus 6. MAI 2022 Festakt für den Abschluss des Weges zur energieautarken Brauerei 1. JANUAR 2018 Nominierung für den Bayerischen Energiepreis › › › › 8A6LniQo

W I R B E D A N K E N U N S F Ü R B E S T E Z U S A M M E N A R B E I T I H R E F E S T W I R T E A N T O N N O T H A F T 25 JAHRE vermes lasers sac werter satellitenv umweltte ec bera geo photo ung anning verständiger ittlung rmessung hnologie tzeit GNSS ung nformation rammetrie Der Weg zur energieautarken Brauerei ist geschafft Die Biogasanlage war der letzte wichtige Baustein – Weiter ehrgeizige Ziele Mit dem Festakt auf dem Brauereigelände feiert die KarmelitenBrauerei ihren erfolgreichen Langstreckenlauf. Damit ist der einzigartige Weg zur energieautarken Brauerei gemeint. Über die Ziellinie hat es die Brauerei bereits im vergangenen Jahr geschafft, als die Biogasanlage ihren Dienst aufnahm. Ein erster wichtiger Schritt wurde im Jahr 2013 mit dem Bau des neuen Sudhauses gemacht. Erste Überlegungen gab es noch früher. „Etwa 2011 ging es los. Unser Sudhaus war in die Jahre gekommen. Die Konsumenten drängten auf individuellere Bierstile und damit weg vom Einheitsbier. Dafür war unsere bestehende Sudhausanlage zu groß und unflexibel“, erinnert sich Karmeliten-Geschäftsführer Christoph Kämpf. Kern der Überlegung war es, auf kleinere Bottiche zu setzen. Die Konsequenz ist, dass man sie im Brauereibetrieb zwar häufiger aufheizen muss, doch in kürzerer Reihenfolge, weshalb das Abkühlen nicht so stark ist. „Prinzipiell haben wir eine Sinuskurve. In der Vergangenheit hatte sie wenigere, aber größere Ausschläge. Nun sind die Ausschläge häufiger, dafür aber kleiner. Die Umstellung spart Energie“, erklärt Kämpf. Von den Mönchen inspiriert Mit dem Vorhaben ist Karmeliten auf die Firma Ziemann Holvrieka zugekommen. Bei der Ausgestaltung des Sudhauses knüpfte man an die klösterlichen Traditionen an. Mönche setzten beim Brauen auf die Kaskadenform. Schnell wurde klar, dass das neue Sudhaus der Karmeliten-Brauerei in Kaskadenform entstehen soll. Im Sudhaus beginnt das Einmaischen am höchsten Punkt. Für den Transport von Maische und später Würze macht sich Karmeliten die Schwerkraft zunutze, was Pumpenergie einspart. Verbesserung brachten auch die gut isolierten Kessel und ein Wärmerückgewinnungssystem. Kämpf beziffert die Stromersparnis durch das neue Sudhaus auf 17 Prozent, die Einsparung von Wärmeenergie auf 25 Prozent. Der Bau des Sudhauses im Jahr 2013 war ein gelungener Auftakt beim Thema „Energie sparen“. Dass der Bau der Start zu einem Langstreckenlauf hin zur energieautarken Brauerei war, hat sich davor nicht unbedingt abgezeichnet. Doch mit der Inbetriebnahme des neuen Sudhauses war man beim Thema Energiesparen „angefixt“, blickt der Geschäftsführer zurück. Die Idee für das Konzept entstand bei einem Bier Bei einem Bier mit Klaus Wasmuht von Ziemann Holvrieka entstand dann die Idee einer energieautarken Brauerei. Auf einer Serviette zeichnete Wasmuht ein Modell auf. Nur einige Wochen später kam er mit dem fertigen Plan auf die Firma zu. „Das war nett anzusehen. Die eigentliche Arbeit ging dann erst so richtig los. Das ganze Konzept musste ja mit Leben gefüllt werden“, sagt Kämpf. Dabei war nicht entscheidend, dass eine Einzelmaßnahme möglichst effizient ist, sondern dass sie im Zusammenspiel ein möglichst gutes Gesamtergebnis erreichen. Kämpf zieht für das Energiekonzept den Vergleich zu einem Smartphone: Es gibt eine riesige Auswahl an Apps. Der Nutzer muss für sich individuell entscheiden, welche Apps davon im Zusammenspiel den persönlich optimalen Nutzen erzielen. Ziemann-Holvrieka etwa schlug den Steuerung der Laufzeiten von Mikrogasturbinen, Absorber und Heizkessel. Chris Sternitzke zusammenspielen“, sagt Kämpf. Eine Möglichkeit zur Optimierung sieht der Geschäftsführer in der Eisspeicher etwa sei der Tenor gewesen „keiner setzt auf Eisspeicher, man macht Kälte-on-demand. Offener waren dagegen nicht primär brauerei-orientierte Firmen. Ihnen mussten die Verantwortlichen von Karmeliten zunächst Grundsätzliches zum Brauprozess näher bringen, wie etwa „Was bedeutet Würze kühlen?“ Ehrgeizige Ziele, weiteres Tüfteln Durch all die umgesetzten Maßnahmen hat die Brauerei laut Kämpf ihren CO2-Ausstoß bereits um 70 bis 80 Prozent verringert. Auch wenn der Langstreckenlauf zur energieautarken Brauerei nun absolviert ist, hat sich Kämpf noch mehr vorgenommen. Sein ehrgeiziges Ziel: 99,6 Prozent weniger CO2 auszustoßen. Veranschaulicht bedeutet das: Die Produktion von 200 Kisten Bier sollen die gleichen CO2-Emissionen verursachen wie eine Kiste im Jahr 2015. Jetzt muss aber noch getüftelt werden. „Wir haben sozusagen alle Apps installiert. Jetzt müssen alle für das ganzheitliche Konzept Weges war begleitet vom Bau der Biogasanlage, der Ende November 2018 begann. Im Juli 2021 nahm die Biogasanlage ihre Arbeit auf. Auf den ersten Blick ungewöhnliche Partner Neben der Ausdauer und dem Mut für dieses innovative Konzept waren die ungewöhnlichen Pfade, die die Verantwortlichen gehen mussten, die größte Herausforderung im Hinblick auf das Ziel der energieautarken Brauerei. „Wir haben gemerkt, dass sich gerade die Etablierten der Branche schwertun mit unserem Konzept“, sagt Kämpf. Bei der Planung der Verantwortlichen zunächst ein Blockheizkraftwerk vor, doch man entschied sich für die Mikrogasturbinen. Schnee machen wie auf der Skipiste Wichtige Wegmarken passierte die Brauerei im Jahr 2016, als das neue Kältesystem zur Kühlung des Bieres implementiert wurde. Karmeliten installierte eine Propangas-Kälteanlage, einen Kälteabsorber sowie Eisspeicher. Mit dem Kälteabsorber spart man Primärenergie ein, der CO2-Ausstoß werde um etwa 28 Tonnen pro Jahr verkleinert. Hinzu kommt ICE Age, das angelehnt ist an die Bierkühlung durch Natureis, wie sie die Mönche praktizierten. Karmeliten benutzt im Winter Schnee zu Kühlzwecken. Den Schnee produziert eine Schneilanze, wie man sie aus Skigebieten kennt. Etwa 20 Prozent der künstlich erzeugten Kälte könne man so durch Naturkälteerzeugung einsparen. Weitere Meilensteine waren der neue Heizwasserkessel 2016 und der Einbau der Mikrogasturbinen 2016 sowie 2019/2020. Wenn die Mikrogasturbinen Strom erzeugen, entsteht Abwärme, die wieder im Arbeitsprozess verwendet wird. Die letzte Teilstrecke des Im Maschinenraum von Karmeliten: Mikrogasturbinen erzeugen Strom für die Brauerei. Fotos: Foto Bernhard Frostig: In den Wintermonaten produziert auf dem Brauereigelände eine Schneilanze Schnee zu Kühlzwecken. Ziel: Karmeliten möchte künftig für die Produktion von 200 Kisten Bier nur so viel CO2 ausstoßen wie 2015 für eine. ENERGIEAUTARKES BRAUEREIKONZEPT NACH DEM VERSTÄNDNIS DER KARMELITEN-BRAUEREI „Ein energieautarkes Brauereikonzept bedeutet für uns, dass wir möglichst viel Energie auf dem eigenen Grundstück gewinnen möchten und diese Energie möglichst häufig einsetzen“, definiert Christoph Kämpf. Beispiel: Die Karmeliten-Brauerei produziert aus ihrem Abwasser Biogas. Es wird eingesetzt zur Produktion von Heizwasser zum Kochen der Würze. Im Kessel entsteht Restwärme, die mit 95 Grad zum Kälteabsorber geleitet wird, welcher die Abwärme in -5 Grad Kälte umwandelt. Damit wird das Bier gekühlt. Beim Reinigen der Kessel wiederum entsteht das Abwasser, das für die Biogas-Produktion hergenommen wird. -stc8 Die energieautarke Brauerei 9 Die energieautarke Brauerei Modern in die Zukunft mit der Karmeliten Brauerei 8A6LniQo

Das Pionierkonzept überzeugte in 30 Minuten Karmeliten-Geschäftsführer Christoph Kämpf über sein Projekt und was die Brauerei ausmacht Hopfen, Malz und Brauwasser sind wesentliche Bestandteile des Bieres – alles natürliche Rohstoffe. Der achtsame Umgang mit der Natur ist deswegen für Karmeliten-Geschäftsführer Christoph Kämpf wesentlicher Bestandteil der DNA der Brauerei. Sein einzigartiges Konzept der energieautarken Brauerei ist ein Resultat davon. Im Interview spricht er über das Konzept und was ihn beim nachhaltigen Handeln antreibt. Die Energiepreise schweben gerade in ungekannten Höhen. Sie haben das Konzept einer energieautarken Brauerei vollzogen. Alles richtig gemacht, oder? Ch r i s t oph Kämpf : Wir haben einiges richtig gemacht. Wir produzieren selbst Strom und Gas und verbrauchen das hier in der Brauerei. So benötigen wir weniger Primärenergie, die wir ansonsten teuer zukaufen müssten. Dennoch muss man noch zu einem großen Anteil Gas beziehen. Schauen Sie als Unternehmer mit Sorgen auf die Gaspreisentwicklung? Kämpf : Natürlich, auch wenn wir durch laufende Verträge zunächst noch fixe Bezugspreise haben. Wenn die Verträge auslaufen, schlägt das durch. Das Problem reicht aber viel weiter, da der Energieeinsatz gewissermaßen überall eine Rolle spielt. So treffen uns die gestiegenen Energiepreise auch bei den Rohstoffen und beim Glas. Die Produktion der Glasflaschen ist sehr energieintensiv, das spiegelt sich im Bezugspreis wider. Mit ihrem Konzept sind Sie Pionier. Wie schnell gelang es, die Eigentümer davon zu überzeugen? Kämpf : Das Thema Kosten war der größte Diskussionspunkt, als es um die Frage „Machen oder nicht machen?“, ging. Wir haben knapp drei Millionen Euro investiert. Als ich in die Versammlung mit den Eigentümern gegangen bin, wusste ich, dass wir dreißig Prozent der Summe über Fördergelder des Umweltbundesamts und der KfW aus dem Umwelt-Innovationsprogramm (UIP) generieren können. Es war schnell klar, dass wir das Konzept angehen. Wenn Sie mich nach Minuten fragen, wie lange es bis zur Entscheidung gedauert hat, waren es etwa dreißig. Kann man bei kleineren Unternehmen eher solche Projekte umsetzen? Kämpf : Ja. Bei einem Vortrag für eine Unternehmensberatung habe ich unser Konzept der energieautarken Brauerei vorgestellt. Es waren Vertreter internationaler Großbrauereien zu Gast. Mit den Energiepreisen des Jahres 2015 haben wir einen ROI (Return on Investment) von 15 Jahren errechnet. Die Rückmeldung der Brauereitechniker war, dass es für sie uninteressant sei. Sie investierten nur bei einem ROI von maximal zwei Jahren. Dadurch war es für mich klar, dass wir Mittelständler die Energiewende machen müssen und nicht die großen Konzerne. Was treibt Sie beim Thema Nachhaltigkeit an? Kämpf : Wir als Brauerei leben von der Natur. Unsere Rohstoffe wie die Gerste oder der Hopfen sind das ganze Jahr über der Witterung ausgesetzt. Unser Wasser kommt aus einhundert Metern Tiefe und ist mehrere Hundert Jahre alt. Deswegen ist es uns wichtig, dass wir mit der Natur umsichtig und weitsichtig umgehen. Das ist eine Triebfeder. Bleibenden Eindruck hat bei mir der Film „More than honey“ von Markus Imhoof hinterlassen. Die Bilder von Menschen in China, die Blüten bestäuben, weil es dort keine Bienen mehr gibt, haben mich bewegt. Das hat uns ebenfalls beeinflusst, dass wir uns in diesem Bereich viel zukunftsorientierter verhalten. Welche Rolle spielt das Konzept der energieautarken Brauerei im Hinblick auf langfristigen Unternehmenserfolg? Kämpf : Die Einführung des Konzepts war eine Überzeugungstat. Wir haben es nicht umgesetzt, um damit Marketing zu betreiben. Mit unserem Gesamtkonzept möchten wir unseren Beitrag leisten zur CO2-Reduzierung und weniger Primärenergie verbrauchen. Dass es nun einen aktuellen Bezug gibt und positiv in der Bevölkerung gesehen wird, war 2013 Ob das in einer Molkerei oder in einer Bäckerei ist. Als eine chilenische Delegation bei uns zu Gast war, um sich das Konzept anzuschauen, waren nicht nur Brauer dabei, sondern auch Gäste aus anderen Lebensmittelbereichen. In die Zukunft geblickt: Was sind für Sie Stellschrauben, um noch nachhaltiger arbeiten zu können? Kämpf : Die Vision, die hinter dem Ganzen steht, ist, dass wir dann Bier brauen, wenn es die Natur zulässt. Wenn schönes Wetter ist, müssten die Kessel sprichwörtlich glühen und wir müssten Bier brauen. Wenn kein schönes Wetter ist, dann wollen wir kein Bier oder weniger Bier brauen. Hier gibt es noch Hindernisse, wie etwa Arbeitszeitgesetze oder die logistischen Herausforderungen im Hinblick auf die Lagerkapazitäten. Aber wir brauchen diese Vision ja nicht zu hundert Prozent umsetzen. Es reicht ja schon, wenn bei schönem Wetter der liebe Gott uns die Energie bereitstellt, die wir brauchen, und wir sie nicht von Diktatoren zukaufen müssen. Chris Sternitzke ber oder eine Biogasanlage bauen. Das Sudhaus wurde umgesetzt. Ich weiß auch, dass andere Brauereien auf Mikrogasturbinen setzen. Lässt es sich auch in anderen Branchen umsetzen? Kämpf : Ähnliche Konzepte ließen sich in der gesamten Nahrungsmittelproduktion umsetzen, da es immer um das Thema hohe und niedrige Temperaturen geht. Schauen sich andere Brauereien etwas ab von Ihrem PionierKonzept? Kämpf : Seit wir das Sudhaus haben, haben wir viele internationale Gäste im Haus. Mit der Inbetriebnahme der Biogasanlage ist der Weg nun vollzogen. Das fertige Konzept haben sich schon Vertreter einer deutschen Top5-Brauerei angesehen. Auch wenn jede Brauerei für sich speziell ist, könnte jede einen Absornicht so vorherzusehen. Es ist natürlich ein schöner Nebeneffekt. Das Konzept der energieautarken Brauerei ist eine Säule des gesamten Unternehmenskonzepts. Was macht Karmeliten noch aus? Kämpf : Neben dem Energie-Thema legen wir großen Wert auf einen regionalen Wirtschaftskreislauf. Das fängt bei den Rohstoffen an und hört beim Verkauf auf. Wir produzieren unser Bier hier und verkaufen es hier. Den Hauptanteil unserer Produktion setzen wir im 30-Kilometer-Radius ab. Unser Saatguthersteller aus Irlbach liefert den Samen an die Landwirte im Gäuboden und im angrenzenden Bayerischen Wald. Das geerntete Getreide geht an die Mälzerei in Inkofen, einen Ortsteil von Schierling, und von dort in die Brauerei, um nur ein Beispiel zu nennen. Die dritte Säule sind unsere Mitarbeiter und das Zusammenspiel untereinander. Uns ist als Arbeitgeber unsere soziale Verantwortung für die 30 Mitarbeiter bewusst, an denen ja Familien hängen, die ernährt werden müssen. Karmeliten-Geschäftsführer Christoph Kämpf im Sudhaus: Es war der Beginn des Weges zur energieautarken Brauerei. Foto: Foto Bernhard Das Zusammenspiel im Team ist eine wichtige Säule für den Unternehmenserfolg von Karmeliten. Foto: Foto Bernhard 10 Die energieautarke Brauerei 11 Die energieautarke Brauerei www.frohnauer.de FROHNAUER Straubing Passau | Tiefenbach Deggendorf Pfarrkirchen Wir gratulieren der Karmeliten Brauerei zum Erreichen der energieautarken Brauerei! NUTZFAHRZEUGE WERKSTATT - SERVICE - HANDEL FAHRZEUGBAU ABSCHLEPPDIENST IDEEN FÖRDERN ERFOLG SCHAFFEN Telefon: 07803- 96950 Wir fördern Unternehmen! Für Ihre kostenlose Förderanalyse jetzt anrufen: WERTSCHÖPFEND PRAXISNAH ERFOLGSORIENTIERT Die Spitzmüller AG ist der Experte im Bereich Innovations- und Investitionsförderung für den deutschen Mittelstand. 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15 100 ihres Gasbedarfs deckt die Brauerei selbst, indem sie aus Abwasser Biogas gewinnt. des Strombedarfs produziert die Brauerei mit ihren Mikrogasturbinen und der Photovoltaik selbst. Der KarmelitenFaktencheck Prozent hat Karmeliten seinen CO2-Ausstoß durch die getroffenen Maßnahmen bereits verringert. Um mehr als 70Prozent soll der CO2-Ausstoß nach der Optimierung der Maßnahmen verringert werden. Um 99,6Prozent Prozent besteht die Karmeliten-Brauerei bereits. Damit befindet sich das Traditionsbrauhaus unter den Top-40 der ältesten deutschen Unternehmen. kümmern sich täglich darum, dass die Kunden Urtyp, Goldhaibal und Co. trinken können. 30Mitarbeiter 38.300 müssten jährlich gepflanzt werden, um die Menge an CO2 aufzunehmen, die Karmeliten durch das Konzept einspart. Bäume 12verschiedene Biersorten hat die KarmelitenBrauerei in ihrem Sortiment. 3Monate dauerte die Entstehung von Karmelitens jüngster „BierTochter“, der „Marie“. 5Mitarbeiter sind an der Entwicklung eines neues Bieres beteiligt. Bis zu 655 Jahre Foto: Manfred Bernhard, www.foto-bernhard.de 8A6LniQo

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Bei der Karmeliten-Brauerei hat man diesen Kurswechsel bereits frühzeitig eingeleitet und nun den wichtigen Schritt zur energieautarken Brauerei gemacht. Doch die Brauerei ist auch anderweitig für die Umwelt engagiert. Das zeigt das Gemeinschaftsprojekt mit der Stadt, „Blühendes Straubing“. Was es damit auf sich hat und welchen Stellenwert die Brauerei für die Region hat, erklärt Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr im Interview. Herr Pannermayr, die Karmeliten Brauerei hat den Wandel zur energieautarken Brauerei vollzogen. Was sagen Sie dazu? Ma r kus Panne rmay r : Mit dem Konzept der energieautarken Brauerei zeigt die KarmelitenBrauerei, dass eine nachhaltige Produktion nicht nur der Umwelt zugutekommt, sondern auch betriebswirtschaftlich interessant sein kann. Sie ist damit ein gutes Beispiel dafür, dass man keine Angst vor dem Wandel haben muss und nimmt eine Vorreiterrolle in Sachen Nachhaltigkeit in menwiesen. Wie ist diese Kooperation entstanden und in welchem Umfang sind dadurch bisher Blumenwiesen entstanden? Panne rmay r : „Blühendes Straubing“ ist ursprünglich ein Projekt der Stadtgärtnerei, das dort mit großem Engagement vorangetrieben wird. Mittlerweile konnten über 30 Blumenwiesen im Stadtgebiet angelegt werden. Das gelingt aber nur, wenn entsprechende Partner unterstützen. Die Karmeliten-Brauerei ist einer dieser wertvollen Partner. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken. Für mich ist „Blühendes Straubing“ ein gutes Beispiel dafür, wie man auch in seiner unmittelbaren Umgebung sehr viel für die Umwelt tun kann. Was ist Ihnen an einem guten Bier wichtig? Panne rmay r : Regionale Herkunft, ein ausgewogener Geschmack und eine leichte Bitternote. Welches Bier von Karmeliten trinken Sie am liebsten? Panne rmay r : Das Kloster Urtyp ist mein Favorit. Matthias Jell eine nachvollziehbare Herkunft der Rohstoffe gewährleistet werden. Zudem bleiben die betriebliche Wertschöpfung und die Kaufkraft in der Region und fließen nicht in andere Gegenden ab. So entsteht ein stabiler regionaler Wirtschaftskreislauf und es werden Ausbildungs- und Arbeitsplätze vor Ort geschaffen und bewahrt. Durch die Zusammenarbeit der Karmeliten Brauerei mit der Stadt Straubing entstehen ja mittlerweile auch neue BluPanne rmay r : Seit mehr als 650 Jahren versorgt die KarmelitenBrauerei die Straubinger Bürgerinnen und Bürger mit ihrem süffigen Bier. Das allein zeigt schon die hohe Bedeutung für die Stadt und die ganze Region. Die Brauerei hat es in dieser Zeit immer geschafft, sich den Entwicklungen der Zeit anzupassen und trotzdem ihre Traditionen zu bewahren. Neben seinem unternehmerischen Wirken zeigt die KarmelitenBrauerei auch ein großes Engagement für die Stadt und den Umweltschutz. So ist sie beispielsweise Partner des regionalen Ökostromprodukts „aktiv-Donau“ der Stadtwerke Straubing. Regionalität ist ja ohnehin ein weiterer wichtiger Faktor der Karmeliten-Brauerei... Panne rmay r : Die konsequente Strategie zur Verwendung ausschließlich regionaler Rohstoffe bei der Karmeliten-Brauerei ist sehr bemerkenswert. Die regionale Braugerstengemeinschaft mit Saatguthändlern, Landwirten und einer Mälzerei aus der direkten Umgebung Straubings ist ein Erfolgsmodell. So können lange Transportwege vermieden und In der Brauerei werden natürliche Energiequellen genutzt und sogar Strom selbst hergestellt. Wie wichtig finden Sie dieses Konzept insbesondere in Hinblick auf immer knapper werdende Ressourcen? Panne rmay r : Welche Vorteile es hat, nicht von Rohstoff- und Energieimporten abhängig zu sein, belegt gerade die jüngste Krise infolge des Ukraine-Konflikts. Internationale Lieferketten sind gestört, weshalb einige Betriebe die Produktion herunterfahren mussten. Zudem haben sich die Energiekosten durch die Wirtschaftssanktionen gegenüber Russland stark verteuert. Mit dem Konzept der energieautarken Brauerei hat es die KarmelitenBrauerei geschafft, Primärenergie einzusparen und vorhandene Potenziale wie Naturkälte, Solarenergie, Solarthermie und Abwasser effizienter zu nutzen. Die Karmeliten-Brauerei ist die älteste Brauerei Straubings. Hier treffen Tradition und Geschichte auf Innovation und Moderne. Was bedeutet die Karmeliten Brauerei für den Standort Straubing? der Region ein. Wir sind sehr stolz, ein solches „Leuchtturm“-Unternehmen am Standort zu haben. Partner im Projekt „Blühendes Straubing“: (v. li.) Karmeliten-Geschäftsführer Christoph Kämpf, Tobias Schindler und Jörg Mildenberger von der Stadtgärtnerei sowie Oberbürgermeister Markus Pannermayr. Foto: Karmeliten-Brauerei Markus Pannermayr Foto: Fotografie Barbara Rötzer 14 Die energieautarke Brauerei 15 Die energieautarke Brauerei 8A6LniQo

Eine hopfige Erfischung gefällig? Viele Ehrengäste lauschen den Festreden. Landrat Josef Laumer fühlt sich wohl im Bierzelt auf dem Brauereigelände. Sichtlich guter Laune sind Oberbürgermeister Markus Pannermayr (li.) und Landtagsabgeordneter Josef Zellmeier. IMPRESSIONEN VOM FESTAKT ZUR ENERGIEAUTARKEN BRAUEREI Zeichen der Zeit erkannt Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, der andere packt sie kräftig an und handelt“, mit dem Zitat des Philosophens Dante Alighieri hat Karmeliten-Geschäftsführer Christoph Kämpf beim Festakt am 6. Mai den Weg zur energiautarken Brauerei betitelt. Mit den zahlreichen Ehrengästen aus Politik,Wirtschaft und Braubranche zeichnete Kämpf in seiner Rede den Weg noch einmal nach. Landrat Josef Laumer bekräftigte, die Brauerei habe mit dem eingeschlagenen Weg alles richtiggemacht. Einerseits möglichst unabhängig von den Energiekosten zu werden, andererseits nachhaltig zu wirtschaften: Die Brauerei habe die Zeichen der Zeit erkannt, lobte auch Oberbürgermeister Markus Pannermayr. Brauerei-Geschäftsführer Christoph Kämpf (re.) überreicht Präsente an die Gesellschafter Helga Wender und Georg Schneider. Pfarrer Stefan Altschäffel spendet den kirchlichen Segen für die Biogasanlage. Glücksbringer: Hans Ritt (re.) und seine Schornsteinfeger-Kollegen Fotos: Chris Sternitzke, Adobe Stock/lubovchipurko (Illustrationen), Adobe Stock/kishivan (Hintergrund) Themen des Umweltschutzes, der Ökologie und des Klimawandels – fokussiert auf unsere Region, differenziert in den Blickwinkeln. Damit die Orientierung auf dem langen Weg zum demokratischen Konsens nicht verloren geht. 00% recyceltem Altpapier • Nutzung der Druckmaschinen-Abwärme für Heizung und Warmwasser • Photovoltaik-Eigenstromnutzung in der Druckerei • Einsatz modernster sparsamer Techniken wie LED, Kühlsysteme, IT-Technik • Umweltgerechte Entsorgung von elektronischen Geräten und verwendeten Rohstoffen in der Produktion LOGISTIK • Zeitungszustellung zu Fuß oder per Fahrrad: rund 30.000 km (!) im Monatsdurchschnitt allein für die Zeitungszustellung • Zusätzlich mit der Zustellung der „aktuell“-Anzeigenblätter kommen wir jeden Monat mehr als einmal „um die ganze Welt“ – und das völlig klimaneutral, gesund und schadstofffrei ORGANISATION • Einsatz papierloser Workflows in Anzeigen-, Vertriebs- und Verwaltungsabteilungen • Umstellung auf papierlosen Rechnungsversand • Etablierung von Videokonferenz-Systemen zur Vermeidung betrieblicher Geschäftsreisen • Einsatz von Mitarbeiter-Rädern und Benutzung des ÖPNV für betriebliche Fahrten im urbanen Bereich • Nachhaltige Geschäftspraktiken mit Auftragsvergabe an regionale Lieferanten und Dienstleister Nachhaltige Geschäftspraxis als Beitrag zum antwortungsvollen ang mit Ressourcen nd zur Reduzierung CO2-Fußabdruckes DAS KLIMA-ENGAGEMENT DER MEDIENGRUPPE ATTENKOFER www.idowa.de www.mediengruppe-attenkofer.de © Uladzimir, grey, viewpixel – stock.adobe.com REDAKTION Redaktionelle Informations- und Wächterfunktion zu PRODUKTION • Zeitungspapier aus 1 ver mg u des U REDAKTION LOGISTIK PRODUKTION ORGANISATION Wir gratulieren zur Realisierung der energieautarken Brauerei 8A6LniQo

„Der Appetit kommt mit dem Essen“ Schneider Weisse-Brauereidirektor Georg Schneider ist überzeugt vom Weg der Karmeliten-Brauerei Der eingeschlagene Weg zur energieautarken Brauerei ist für Georg Schneider, dem Brauereidirektor von Schneider Weisse (Gesellschafter bei Karmeliten), ein entscheidender Schritt für eine erfolgreiche Zukunft. Mit Schneider haben wir über das Energiekonzept und über Nachhaltigkeit in der Braubranche gesprochen. Die Karmeliten-Brauerei hat ihren Weg zur energieautarken Brauerei nun vollzogen. Wie haben Sie als Anteilseigner den Weg verfolgt? Geo rg Schne ide r : Zunächst bestand die Idee von Christoph Kämpf, der damit an uns Gesellschafter herangetreten ist. Schnell hat sich dabei herauskristallisiert, dass dieser Weg am Standort in Straubing viel Sinn ergibt. Der erste Meilenstein auf diesem Weg war das neue Sudhaus. Danach haben wir gesagt, „ganz egal wo uns der Weg auch hinführt, wir gehen ihn. Denn das ist der Weg der Zukunft“. Zu diesem Zeitpunkt waren die Details, die im Laufe der Jahre umgesetzt worden sind, noch nicht glasklar vor unseren Augen. Wir wollten es einfach versuchen. Wir wollten innovativ sein und den Schritt wagen, jahrhundertealte Brautradition mit moderner Technik zusammenzubringen. Das immer auf einem Weg, der naheliegend ist. Das ist für mich das Charmante. Waren Sie überrascht, dass Karmeliten den Weg einschlägt? Schne ide r : Nein, davon waren wir nicht überrascht. Es war ein Entwicklungsprozess. Es kam das eine zum anderen. Das neue Sudhaus war die Initialzündung. Zum einen produziert es technologisch hochwertige Würzen, woraus in der Folge hochwertige Biere entstehen. Es ist aber auch energetisch hochinteressant, weil es praktisch auf alter Technologie aufbaut, indem der Materialfluss von oben nach unten stattfindet. Nach dem Bau des neuen Sudhauses ist man neugierig geworden. Man war dann sofort bereit, den nächsten Schritt zu gehen. Es ist dabei wie im richtigen Leben, der Appetit kommt mit dem Essen. Inwiefern ist die Brauerei in Ihrer Branche Vorreiter? Schne ide r : Karmeliten ist absolut ein Vorreiter in der Braubranche. Es gibt selten einen Standort, der Technologien so clever miteinander vernetzt und nicht nur auf ein Pferd setzt, sondern auf ganz viele. Mit der Biogasanlage als letzten Baustein wurde wieder deutlich, dass ein Energiekonzept der Zukunft aus vielen Bausteinen besteht. Wo sehen Sie das größte Plus des Konzepts? Schne ide r : Damit verringert man den CO2-Fußabdruck massiv. Es werden Energien wieder verwertet, Energie eingespart. Die Brauerei nutzt vorhandene Energieträger wie etwa kalte Luft und muss dabei keine Primärenergie einsetzen. Was Kosteneinsparung betrifft, ist das Konzept erst einmal kein großer Faktor. Die Technologien kosten ja Geld. Was den Betrieb und den Fortbestand der Brauerei betrifft, ist es ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunft. Es ist ein Vorzeigebetrieb entstanden und zugleich Sicherheit für den Standort Straubing. Ähnlich wie Karmeliten setzt Schneider auf einen regionalen Wirtschaftskreislauf. Was sind die großen Vorteile? Schne ide r : Zum einen bleiben die Wertschöpfungsketten in der Region. In der aktuellen Krise stellt sich die Entscheidung als gut und klug heraus. Doch es geht über die Wertschöpfungsketten hinaus, auch das Know-how verbleibt in der Region. Wenn das Wissen im Getreideanbau einmal verlorengeht, dann ist es für immer weg. Hinzu kommt der emotionale Faktor. Ich habe es einfach gerne, wenn ich weiß, woher meine Produkte kommen. Das gilt auch für die Rohstoffe. Wenn ich in ein Wirtshaus gehe, hab ich es einfach gerne, wenn ich weiß, woher mein Schnitzel kommt. Das Fleisch und die Küche sollen einen Bezug zur Region haben. Ähnlich sehe ich das beim Bier. Brauereien sind energieintensive Betriebe. Denken Sie, dass vor dem Hintergrund der explodierenden Energiepreise immer mehr Innovationen aus der Braubranche angestoßen werden? Schne ide r : Genau aus dem Grund, dass die Braubranche energieintensiv und wasserintensiv ist, ist sie traditionell innovativ. Schon zu meiner Studienzeit gab es Ansätze, den Wasserverbrauch und den Energieverbrauch zu reduzieren sowie die Energie mehrfach zu nutzen durch eine ner Funktion als Präsident des Bayerischen Brauerbundes natürlich, dadurch bekomme ich immer lokale Bierspezialitäten. Besonders ist es natürlich in Bayern, da es sehr viele Regionen mit lauter unterschiedlichen, außergewöhnlichen Bierspezialitäten gibt. Das finde ich spannend. Damit diese Vielfalt weiter fortbesteht, kann jeder etwas tun, indem er zu den regionalen Biermarken greift. Chris Sternitzke eine Generationenfrage. Doch ich glaube, da kann man auch von sich selbst ausgehen. Als normaler Verbraucher denkt man beim Konsum eines Produkts nicht gleich an Nachhaltigkeit. Zu allererst geht es um den Genuss, dass das Produkt schmeckt. Ich denke, das ist auch völlig in Ordnung. Wenn man darüber hinaus ein gutes Gefühl haben kann, da sich die Hersteller Gedanken über eine nachhaltige Produktion machen, umso besser. Ich finde aber, man sollte die Biertrinker nicht mit moralischen Appellen überschwemmen. Denn es geht um ein Stück Lebensfreude, was für mich auch Nachhaltigkeit bedeutet. Zum Abschluss: Wenn es einmal kein Schneider sein darf, zu welchem Bier der KarmelitenBrauerei greifen Sie? Schne ide r : Am liebsten greife ich bei Kollegen zu Freibier (lacht). Ich habe ganz allgemein keine großen Präferenzen. Wenn ich in Deutschland unterwegs bin, probiere ich alle Biere wahnsinnig gerne. Das bin ich in meieinsetzen zu können. Da müssen wir über alle Branchen hinweg vernetzter denken. Zum einen global vernetzt, aber auch lokal vernetzt. Was sind die wichtigsten Punkte in Bezug auf Nachhaltigkeit, die man als Brauerei angehen sollte? Schne ide r : Der Energieeinsatz und der Wasserverbrauch sind die Hebel, an denen man ansetzen kann. Die Entfernungen der Lieferanten spielen eine Rolle. Habe ich einen regionalen Malzbezug? Dadurch spare ich mir viele Kilometer auf der Autobahn oder auf der Schiene. Regionalen Kreisläufen sollte man größere Beachtung schenken, um Kraftstoff zu sparen. Ähnlich könnte man auch bei den Kunden denken. Müssen die Kunden zwingend auch weit entfernt sein oder habe ich Spaß daran, regional meine Kunden zu bedienen? Bemerken Sie unter den Biertrinkern ein gestiegenes Bewusstsein für Nachhaltigkeit? Schne ide r : Das ist stückweit Wärmerückgewinnung. Innovationspotenziale gibt es im Sudhaus, der Flaschenwaschmaschine und über alle anderen Aggregate hinweg. Die Brauwirtschaft ist schon relativ weit. Nichtsdestotrotz sind wir nach wie vor eine energieintensive Branche. Kopfzerbrechen bereitet das Waschen der Flaschen und Fässer. Sie müssen heiß gewaschen werden. Da ist man dabei, intelligente Vernetzungslösungen zu finden. Die Wärme im Sudhaus möchte man für die Reinigung der Flaschen nutzen. In der Vergangenheit scheiterten Innovationen häufig an der Investitionsrechnung. Mittlerweile sieht das durch die Energiepreise ganz anders aus. Wo sehen Sie das größte Energie-Einsparpotenzial? Schne ide r : Hier sollte man keinen einzelnen Bereich herausgreifen, sondern in verschiedenen Prozessschritten denken. Los geht es auf dem Feld, wenn durch den Maschineneinsatz bei der Aussaat Energie verbraucht wird. Bei der Trocknung des Getreides und beim Mälzungsprozess sieht es genauso aus. Die Frage ist, wie man in der Zukunft diese Prozesse intelligent vernetzen kann, um dort die Energien, die benötigt werden und entstehen, mehrfach Schneider Weisse, Gesellschafter bei Karmeliten, setzt ähnlich wie die Straubinger Brauerei auf einen regionalen Wirtschaftskreislauf. Fotos: Christian Schürmann Georg Schneider, Brauereidirektor Schneider Weisse 18 Die energieautarke Brauerei 19 Die energieautarke Brauerei www.stein-gebel.de Matthias Gebel, Senefelderstr. 17, 94315 Straubing Steinmetz- und Steinbildhauermeisterbetrieb Steintechniker, Restaurator telefon: 09421 71488 info@stein-gebel.de Wir gratulieren zum Projektabschluss energieautarke Brauerei! Wir schaf fen Erlebnisse! gäubodenvolksfest ostbayernschau joseph-von-fraunhofer-halle www.ausstel lungs-gmbh.de • Stahlbau • Maschinenbau • automatische Toranlagen • Schrankenanlagen • Zutrittskontrolle v09421/18338-0 www.proelss.eu NEUMARKTER! mein ... Herzlichen Glückwunsch zur energieautarken Brauerei! NEUMARKTER GLOSSNERBRÄU GMBH & CO. KG GRÜSST IM 448. BRAUJAHR 8A6LniQo

ersorte RMELITEN KOHOLFREI KARMELITEN KLOSTER URTYP MELITEN KARMELITEN KLOSTER GOLD ELITEN ER DUNKEL KARMELITEN WEIZEN HELL (Mit original Flaschengärung, 70%Weizenmalzanteil) Beschreibung Mild und malzbetont Ausgewogen hopfigmalziges untergäriges urbayerisches helles Vollbier, mild gehopft Schlankes und hopfenbetontes untergäriges Vollbier, mit ausgesuchtem Malz, edlem Aromahopfen Malzbetontes Vollbier mit kräftigem Körper, Helles Spezialbier – goldgelb in der Farbe, würzig und rezent im Trunk Vollmundiges, weiches Vollbier mit Karamellund Schokoladenaromen, dunkles Malz, kräftiger Geschmack Fruchtaromatisches, obergäriges Vollbier, feine obergärige Bierhefe, spritzig, erfrischend Fakten · Stammwürze: 7,3% · Alkohol: < 0,5% · Stammwürze: 11,5% · Alkohol: 4,9% · Stammwürze: 11,5% · Alkohol: 4,9% · Stammwürze: 12,6% · Alkohol: 5,1% · Stammwürze: 12,8% · Alkohol: 5,1% · Stammwürze: 12,6% · Alkohol: 5,4% Spezialitäten-Lexikon Karmeliten Fotos: Karmeliten-Brauerei (Produktbilder), Adobe Stock/lubovchipurko (Illustrationen), Adobe Stock/kishivan (Hintergrund) Bi KA AL KAR PILS KARM KLOST orte KARMELITEN NATUR-TRÜB R OLFREI LITEN TRÜB R KARMELITEN RADLER MELITEN ELBOCK Beschreibung Fruchtaromatisches, obergäriges Vollbier mit leichten Karamellnoten, dunklem Malz, feine obergärige Bierhefe Biermischgetränk aus feinem Zitronensaft und alkoholfreiem Karmeliten Bier Karmeliten Kloster Gold, prickelnd frische Zitronenlimonade mit reinem Zitronen- und Orangensaft Spritzig frisches Mischgetränk aus feiner Zitronenlimonade und würzigem Karmeliten Bier Starkbier mit intensivem, dunkel-malzaromatischem Körper, dunkler Farbe, schokoladiger Note Fakten · Stammwürze: 12,6% · Alkohol: 5,4% · Stammwürze: 8,6% · Alkohol: < 0,5% · Stammwürze: 5,0% · Alkohol: 2,0% · Stammwürze: 5,5% · Alkohol: 2,6% · Stammwürze: 18,0% · Alkohol: 8,0% LITEN DUNKEL nal Flaschen0%Weizenl) Biers KARME WEIZEN (Mit origi gärung, 7 malzantei RADLE ALKOH KARME NATURRADLE KAR DOPP 8A6LniQo

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Unabhängig vom Netzbetreiber Thomas Laußer von der Karl Lausser GmbH im Interview Firmen mit einem hohen Stromverbrauch und Energiebedarf wählen häufig die Karl Lausser GmbH als Partner, so auch Karmeliten. Lausser baute in der Brauerei die Mikrogasturbinen ein. Thomas Laußer, Bereichsleiter Energie- und Anlagentechnik, spricht im Interview über die Vorzüge von Gasturbinen und was sich auf ökonomischer und ökologischer Seite im Hinblick auf zukunftsfähiges Handeln ändern muss. Erklären Sie uns doch kurz, auf welche Geschäftsfelder sich Lausser spezialisiert hat und wann die Firma gegründet wurde? Thoma s Lauße r : Wir sind ein mittelständisches inhabergeführtes Unternehmen und arbeiten im Sektor der Energie- und Gebäudetechnik. Bereits seit Mitte der 1990er beschäftigen wir uns mit der Kraft-Wärme-Kopplung, Nutzung von Biomasse. Seit Anfang der 2000er-Jahre beschäftigen wir uns mit der Tiefengeothermie. Wir beschäftigen in Summe 600 Mitarbeiter am Standort in Pilgramsberg. Lausser gibt es seit exakt 50 Jahren, das Unternehmen wurde 1972 von meinem Onkel Karl Laußer gegründet. Wie kamen Sie mit der Karmeliten-Brauerei in Kontakt? Wann war das? Lauße r : Unsere ersten Berührungspunkte gab es im Jahr 2014. Wir unterbreiteten der Brauerei ein Angebot für eine Machbarkeits- und Wirtschaftlichkeitsstudie, welches beauftragt wurde. Im Vorfeld ist Karmeliten auf uns zugekommen. Der Kontakt kam über Braumeister Thomas Eichenseher zustande. Die Machbarkeits- und Wirtschaftlichkeitsstudie wurde im Hinblick auf das Energiekonzept schlussendlich durchgeführt. In der Folgezeit gab es mehrere Projekte, das aktuellste war der Einbau der Mikrogasturbinen. Ist Karmeliten die erste Brauerei, mit der Sie zusammengearbeitet haben? Lauße r : Nein. Wir haben bereits mit den Brauereien Bischofshof in Regensburg und Krieger in Landau zusammengearbeitet. Mit Augustiner und Paulaner haben wir zwei Münchner Großbrauereien ausgestattet. Ferner ist Krones seit Jahrzehnten ein Stammkunde von uns. Wir arbeiten mit Firmen zusammen, die nach speziellen Lösungen im Bereich Energieund Anlagentechnik suchen. Nun zu den technischen Details: Lausser lieferte der Karmeliten-Brauerei die Mikrogasturbinen. Erklären Sie doch möglichst einfach, wie die Turbinen arbeiten. Lauße r : Von uns kommen zwei Mikrogasturbinen mit einer elektrischen Leistung von je 50 Kilowatt. Bei Turbinen mit einer Leistung von weniger als 500 Kilowatt spricht man von Mikrogasturbinen. Die Mikrogasturbinen erzeugen nach dem Prinzip der klassischen Kraft-Wärme-Kopplung Strom und Wärme. Generatoren erzeugen den Strom, indem sie die aus dem eingesetzten Brennstoff gewonnene Bewewie Biomasse, Biogas, Wind, Geothermie und Solar stellen hier einen sehr wichtigen Faktor dar. Aber ganz ohne fossile Brennstoffe wird es in naher Zukunft leider nicht funktionieren. Deshalb muss auch das Thema Kraft-Wärme-Kopplung mit Erdgas oder Wasserstoff und die Optimierung der Effizienz dieser Anlagen weiterverfolgt werden. Aktuell stellen die sich ständig ändernden politischen Rahmenbedingungen ein großes Problem dar. Wichtig ist für all diese Themen eine seitens der Politik gewährleistete Planungssicherheit. Diese ist in gegenwärtigen Zeiten jedoch leider nicht gegeben In einer Sonderbeilage für eine Brauerei kommen wir nicht um das Thema Bier herum. Welches Bier der Karmeliten-Brauerei schmeckt Ihnen am besten? Lauße r : Ich mag die beiden neuen Biere Luggi und Marie am liebsten. Sie haben hohe Qualität und sind süffige Biere. Nicht zu vergessen ist natürlich der Klassiker, das Goldhaibal. Chris Sternitzke Wir leben in schwierigen, herausfordernden Zeiten mit zunehmender Ressourcenknappheit und dem Klimawandel. Was muss sich aus Ihrer Sicht auf ökonomischer und ökologischer Seite ändern? Lauße r : Die wichtigsten Themen für die Zukunft sind zum einen die Nachhaltigkeit und zum anderen die Energieeinsparung beziehungsweise Senkung des Energieverbrauchs. Regenerative und nachwachsende Rohstoffe gungsenergie umwandeln. Bei dem Prozess entstehen heiße Abgase mit großem Restsauerstoff. Diese werden als Verbrennungsenergie genutzt und einem Turbinenabgasbrenner zugeführt, welcher wiederum einen Dampfkessel befeuert. Wie profitiert die KarmelitenBrauerei durch den Einbau der Gasturbinen in der Zukunft? Lauße r : Sie passen super in das Konzept einer energieautarken Brauerei, denn man erzeugt selbst Strom und nutzt gleichzeitig die Abgase für den Dampfprozess. So ist man unabhängig von den Netzbetreibern. Welche Branchen nutzen in erster Linie ähnliche Modelle wie die Karmeliten-Brauerei? Lauße r : Klassische Abnehmer sind Branchen beziehungsweise Unternehmen, die einen hohen Stromverbrauch und Wärmebedarf haben. Das trifft hauptsächlich auf die lebensmittelverarbeitende Industrie zu. Zu unseren Kunden gehören etwa Käsereien und Molkereien wie Goldsteig oder Bayernland, Bechtel, Milei, BMI und Berchtesgadener Land. Die Karl Lausser GmbH arbeitet mit Karmeliten im Energiebereich zusammen. Foto: German Popp Thomas Laußer Foto: Germann Popp 22 Die energieautarke Brauerei 23 Die energieautarke Brauerei 8A6LniQo

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Das erste Sudhaus in China haben wir bereits 1903 gebaut. Derzeit baut Ziemann Holvrieka mehrere Brauereien in Kambodscha. In Deutschland haben wir mit dem Hauptstandort in Ludwigsburg und dem Produktionsstandort in Bürgstadt zwei Standorte. Die Firma wurde bereits 1852 gegründet. Ziemann Holvrieka hat etwa 400 Mitarbeiter. Wann kamen Sie in Kontakt mit der Karmeliten-Brauerei? Geh r ig : Los ging es 2012/2013, als wir das Sudhausprojekt umgesetzt haben. Was ist das Besondere am Sudhaus bei Karmeliten? Geh r ig : Speziell ist hier die Kaskadenbauweise. Dadurch braucht man weniger Energie. Durch die kaskadenförmige Anordnung läuft die Flüssigkeit selbstständig von einem in das andere Gefäß. Im Sudhaus haben wir weitere energetisch sinnvolle Themen umgesetzt, etwa beim Würzekochen mit Energierückgewinnung, um weit einen Beitrag dazu leisten. Als Maschinen- und Anlagenbauer geht es dabei vorrangig um die Themen Energie und Ressourcen. Man muss sich Gedanken machen über den CO2-Fußabdruck der eigenen Produkte und der Betriebsmittel. Man denkt über den Kunden nach, wie er möglichst wenig Energie verbrauchen kann. Im Hinblick auf Brauereien steht Wasser im Fokus, da sie riesige Mengen verbrauchen. Das Thema Nachhaltigkeit umfasst aber etwa auch die Lieferketten oder das Personalwesen, wie ich mit den Mitarbeitern umgehe. Zum Abschluss des Interviews kommen Sie nicht um das Thema Bier herum. Welches Bier der Karmeliten-Brauerei trinken Sie am liebsten? Geh r ig : Ich war schon mehrmals in Straubing in der Brauerei und habe die Biere probiert. Das Goidhaibal ist mir bleibend in Erinnerung. Ich trinke hin und wieder auch Pils oder andere Biere. Am Ende geht es dann aber doch wieder auf die Lager- oder ExportBiere zurück. Chris Sternitzke Verknappung von Ressourcen in schwierigen, herausfordernden Zeiten. Wie müssen Unternehmer handeln, um auch in der Zukunft vernünftig arbeiten zu können? Geh r ig : Die Themen Nachhaltigkeit und CO2-Fußabdruck sind zentral. Mittlerweile kommt aus der Gesellschaft die Forderung nach nachhaltigen Konzepten und einem nachhaltigen Lebenswandel. Jeder muss ein Stück setzen können. Dieses Konzept hat die Brauerei aufgegriffen und wir haben es mit ihr Stück für Stück umgesetzt. Am Ende hat die Brauerei nicht jede dieser konzeptionellen Ideen umgesetzt, jedoch viele Ideen Stück für Stück implementiert. Besonders erwähnenswert ist, dass wir mit vielen Brauereien über so ein Konzept gesprochen haben, es aber schlussendlich nur wenige umgesetzt haben. Viele Unternehmen schauen nur auf den Return on Investment. Um so ein Projekt langfristig anzugehen, braucht es viel unternehmerischen Mut, den Christoph Kämpf bewiesen hat. Wir leben mit dem fortschreitenden Klimawandel und der serverbrauch ist gesunken. Man muss weniger Rohstoffe einsetzen. Das moderne Sudhaus bei Karmeliten war 2013 ein Prototyp. Sind seitdem weitere Brauereien dem Beispiel der Karmeliten-Brauerei gefolgt? Geh r ig : Sudhäuser sind immer individuell und spezifisch. Deswegen hat keine Brauerei das Sudhaus von Karmeliten in vollem Umfang umgesetzt. Teile davon sind in anderen Projekten integriert. Das Konzept mit der Heißwasserheizung haben wir in anderen Brauereien umgesetzt. Das Sudhaus steht am Anfang von Karmelitens Weg zur energieautarken Brauerei. Auch danach war Ziemann Holvrieka Wegbegleiter. Wie sah die Zusammenarbeit aus? Geh r ig : Wir waren ein Ideengeber für das Energiekonzept. Wir hatten bereits ein stückweit unabhängig von der KarmelitenBrauerei ein Konzept entwickelt, wie Brauereien in Zukunft aussehen müssen, damit sie möglichst viele regenerative Energien einmöglichst wenig Primärenergie zu verbrauchen. Wie profitiert die Brauerei vom Sudhaus? Geh r ig : Das Hauptthema ist die Energieeinsparung. Die Effizienz steigerte sich ebenfalls gegenüber dem alten Sudhaus. Der Was2013 stellte Ziemann Holvrieka das Kaskaden-Sudhaus in der Karmeliten-Brauerei fertig. Foto: Foto Bernhard Klaus Gehrig, Geschäftsführer von Ziemann Holvrieka Foto: Ziemann Holvrieka 24 Die energieautarke Brauerei 25 Die energieautarke Brauerei 8A6LniQo

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