Perspektiven

41 PERSPEKTIVEN ausgabe, führen Kassierertätigkeiten aus oder beaufsichtigen den öffentli- chen Lauf. Damit die Schlittschuhfahrer bestmöglich auf dem Eis unterwegs sind, schleifen sie auch die Kufen. Das Betreuen der Hallengäste gehört dazu. Abseits des Eises ist der Eismeister Hausmeister. „Wir müssen uns um das Gebäude kümmern.“ Er kontrolliert die Kabinen, repariert etwa die Klospülung, wenn sie klemmt, wechselt defekte Sitze auf den Tribünen aus, tauscht Plexiglas- scheiben an der Bande oder spannt sie wieder ein. Gerade die eisfreie Zeit zwi- schen den Eishockeysaisonen ist Zeit für Reparaturen. „Dann malern wir schon auch mal die Wände. Doch ich mag diese Abwechslung.“ Viele der Reparaturen gelingen in Eigenregie, für größere Ar- beiten müssen dann Firmen beauftragt werden. Fast ausnahmslos taut in den deutschen Eissporthallen nach dem Ende der Eis- hockeysaison das Eis ab. Am Straubinger Pulverturm soll es künftig das ganze Jahr über Eis geben und somit bessere Trainingsmöglichkeiten für die Sportler. In der Vergangenheit war die erstmalige Aufbereitung die größte Aufgabe im Sommer, im Juni ging es immer damit los. „Gerade bei Temperaturen von 30 Grad tut man sich schwer. Mit dem Auf- bringen der Linien und der Werbung so- wie dem Weißfärben der Eisfläche nimmt die Arbeit schon einmal 14 bis 16 Tage in Anspruch“, sagt Ramic. Freude am Tüfteln, handwerkliches Geschick Die Bezeichnung „Eismeister“ ist keine geschützte Berufsbezeichnung, eine klassische Ausbildung dafür gibt es nicht. Normalerweise ist das Einstel- lungskriterium der Gesellenbrief eines handwerklichen Berufs. Ramic, seit 2016 Eismeister am Pulverturm, ist Me- chatroniker für Kälte- und Klimatechnik. Mittlerweile gibt es den Zertifikatslehr- gang „Geprüfte Fachkraft für Eissport- anlagen“, den Ramic im Sommer besu- chen möchte. Die Fortbildung vermittelt etwa die Grundlagen für einen energe- tisch wirtschaftlichen und ökologisch nachhaltigen Betrieb. Handwerkliches Geschick ist eine wichtige Vorausset- mannschaft der Tigers. Er schätzt an sei- ner Arbeit als Eismeister den Zusam- menhalt und auch den Austausch, den man mit anderen Standorten pflegt. Ge- rade mit den Kollegen aus Ingolstadt spreche man viel über die Arbeit und die damit verbundenen Herausforderungen. Auch über die sozialen Medien gebe es viel Austausch. Viele Eismeister arbeiten im öffentlichen Dienst Viele Eishallen sind in öffentlicher Hand, so verdienen Eismeister nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes. Die Einstufungsgruppe richtet sich nach dem Ausbildungsabschluss. Eine Auf- stiegsperspektive für die Eismeister ist die Position des Betriebsleiters. Chris Sternitzke hockeybegeisterung, die bei ihm schon als Kind entfacht wurde. „Wenn man eis- hockeybegeistert ist, verspürt man bei der Arbeit im Eisstadion natürlich eine besondere Atmosphäre, gerade bei DEL- Spielen.“ Gerne erinnert er sich dabei an die ein oder andere kuriose Situation im Spiel- betrieb: „Vor einigen Jahren ist gegen die Eisbären Berlin kurz vor Drittelende eine Plexiglasscheibe gerissen. Ich habe dann zu Panzertape gegriffen und so die Scheibe für die letzten Minuten repa- riert. Ich musste aber zunächst den Schiedsrichter davon überzeugen. In der Pause war dann genug Zeit, die Scheibe zu tauschen“, sagt der Eismeister. Das Eisstadion ist für Ramic viel mehr als ein Arbeitsplatz. Häufig bleibt er nach seiner Arbeit noch am Pulverturm, schließlich betreut er die U17-Junioren- der Eismaschine gefahren bin, hat es etwa zwei Wochen gedauert“, blickt Ra- mic zurück. Wichtig im Lernprozess sei- en auch die Erfahrungen, die man macht, durch Dinge, die man auspro- biert. „Jeder entwickelt mit der Zeit sei- nen eigenen Stil“, sagt Ramic. Durch den technischen Fortschritt und die grö- ßere Rolle von energetischen Aspekten müssen sich die Eismeister immer wie- der an neue Maschinen und Gegebenhei- ten anpassen, das lebenslange Lernen bleibt nicht aus. Flexibilität ist eben- falls vorausgesetzt, man muss sich auf Schichtdienst einstellen. Allzweckwaffe Panzertape im DEL-Spiel Ein Grund dafür, dass Ramic sich für die Tätigkeit entschieden hat, ist seine Eis- zung für den Job, hinzu kommen Feinge- fühl und ein Gespür für das Eis sowie die Freude am Tüfteln und die Bereitschaft zum Austausch mit den Menschen aus dem Umfeld der Eishalle. „Man muss ein Gespür dafür haben, wie man das Eis so aufbereitet, dass die Profisportler zu- frieden sind.“ Die DEL-Spieler wollen hartes Eis, weshalb man die Kühlanlage weiter hochfahren müsse. Die Gefahr bei zu hartem Eis ist, dass es reißen kann. „Da muss man abwägen“, sagt Ramic. Der Weg zum bestmöglichen Eis könne nur durch viel Herantasten und Gesprä- che mit Sportlern und Vertretern der DEL beschritten werden. Das wesentliche Wissen und die nützli- chen Kniffe für die „frischen Eismeister“ geben die langjährigen Kollegen weiter. Sie arbeiten die jungen Kollegen zudem ein. „Bis ich zum ersten Mal alleine mit Im vergangenen Sommer testete Edin Ramic viel mit der Eismaschine. Schlittschuhe schleifen gehört zur Arbeit dazu. *Bei SCHOTT zählt deine Persönlichkeit – nicht Geschlecht, Identität oder Herkunft. BEWIRB DICH JETZT, STARTE AM 01.09.22! SCHOTT ist Hightech pur, aber nicht nur. Als globaler Technologieführer für Spezialglas sind wir Innovationspartner in vielen Branchen – und darüber hinaus einer der größten Talentför- derer* in der Region. 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