Gesundheitsführer 2022

2 Gesundheitsführer Pflegebedürftigkeit Bescheid wissen und die Situation meistern Ein plötzlicher Pflegefall in der Familie trifft die Angehörigen meist überraschend, häufig macht sich zunächst einmal Rat- losigkeit breit. An was muss zu- erst gedacht werden? Wer sollte informiert werden? Wo gibt es die notwendigen Formulare? Und auf welche rechtlichen Feinheiten ist zu achten? Danach muss der Pfle- gealltag organisiert und finan- ziert werden: Kann der Pflegebe- dürftige in seiner gewohnten Um- gebung bleiben und häuslich be- treut werden oder ist ein geeig- netes Pflegeheim nötig? Hier sind Informationen zu einigen wichti- gen Punkten. Pflegegrad-Einstufung Finanzielle Hilfe erleichtert die Betreuung von Pflegebedürfti- gen. Welche Leistungen gewährt werden, ist abhängig vom Pflege- grad. Die Spanne reicht von Pfle- gegrad 1, einer geringen Beein- trächtigung der Selbstständig- keit, bis hin zu Pflegegrad 5, ei- ner schwersten Beeinträchtigung der Selbstständigkeit mit beson- deren Anforderungen an die pfle- gerische Versorgung. Nachdem der Antrag bei der Pflegekasse beziehungsweise -versicherung eingegangen ist, wird eine quali- fizierte Begutachtung beauftragt. Der Gutachter stellt bei einem Hausbesuch die Pflegebedürftig- keit fest und gibt eine Empfeh- lung zur Einstufung in einen Pfle- gegrad. Dabei werden körperli- che, geistige wie auch psychische Einschränkungen gleichermaßen erfasst. Wird der Antrag abge- lehnt oder man ist mit der Einstu- fung unzufrieden, muss innerhalb von vier Wochen Zeit Widerspruch eingelegt werden. Häusliche Pflege Fällt die Entscheidung zugunsten einer häuslichen Pflege durch die Angehörigen, kommen auf diese Menschen große körperliche und seelische Herausforderungen zu. Der Alltag des pflegenden Part- ners oder der Partnerin gestaltet sich komplett neu, betreuende Kinder müssen Beruf und oft ge- nug auch ihre Partnerschaft an- ders organisieren. Schnell kann man sich da überfordert oder am Rande der Leistungsfähigkeit fühlen. Für diesen Fall gibt es viele Hilfsangebote von außen. Zusätzlich sollte man auch seinen gesetzlichen Anspruch nutzen und sich bei einer örtlichen Pfle- geberatungsstelle informieren. Diese Stellen bieten Rat und Hilfe bei allen Fragen rund um die Or- ganisation der Pflege und um Leistungsansprüche. Getragen werden die Stellen in der Regel von der jeweiligen Kommune oder von Pflegediensten. - djd - Oftmals kann der Pflegebedürftige in seiner gewohnten Umgebung bleiben und ambulant betreut werden. Foto: djd/Axa/Getty Images/SeventyFour Auf dem Weg nicht verloren gehen Plötzlich sind sie weg: Wer de- mente Angehörige hat, wird häu- fig mit der sogenannten Weglauf- tendenz konfrontiert. Die Perso- nen verlassen ihre Wohnung oder das Pflegeheim, um zum Beispiel ihre längst verstorbenen Eltern zu besuchen, selbst zur Arbeit zu ge- hen oder weil sie meinen, sie müssten ihre Kinder zur Schule bringen. Unterwegs verlieren sie die Orien- tierung und irren hilflos umher oder geraten in Panik. Fremde um Hilfe bitten – das kommt ihnen nicht in den Sinn. Denn geordne- tes Denken und Sprechen gehen Demenzkranken verloren und Si- tuationen werden falsch gedeu- tet. Bis ihr Verschwinden bemerkt und sie wiedergefunden werden, sind sie oft schon weite Strecken ge- laufen, mitunter verkühlt, dehy- driert, manchmal sogar verun- glückt. Für die Angehörigen und die Demenzkranken sind dies sehr belastende Momente. Mit Glück wird ein an Demenz Erkrankter durch Zufall von Nachbarn oder Bekannten aufgegriffen, meist je- doch macht sich die Familie auf die nervenaufreibende Suche, oder aber es muss die Polizei in- formiert werden. Erlebnisse, die allen Beteiligten noch lange im Gedächtnis bleiben. Eine GPS-Uhr kann dabei helfen, frühzeitig hilflose Menschen zu lokalisieren. Die Betroffenen tra- gen sie wie eine normale Arm- banduhr am Handgelenk. Über eine verbundene App können An- gehörige oder soziale Einrichtun- gen zu jeder Zeit den aktuellen Aufenthaltsort des Trägers erfah- ren. - djd - GPS-Systeme können beiden Seiten Si- cherheit geben. Foto: djd/Getty Images/Irina Drazowa-Fischer INHALT: Allgemeinärzte/Fachärzte für Allgemeinmedizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Anästhesie Augenärzte Chirurgie Hautärzte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Frauenärzte Hebammen/Hebammenpraxis Hals-Nasen-Ohren-Ärzte Internisten Kardiologie Kieferorthopädie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Kinderärzte Naturheilverfahren Onkologie Orthopädie Palliativmedizin Psychologie (Diplom) Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychologie und Psychotherapie Psychologische Berater Psychotherapie FA für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, FA für Psychotherapeutische Medizin Radiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Zahnärzte Zahntechnik Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie . . . . 12 Akupunktur Ambulante Rehabilitation Bewegungsberatung Einrichtungen für behinderte Menschen Ergotherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Urologie Nervenärzte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Gesundheitsberatung Heilpraktiker Krankengymnastik/ Physiotherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Krankengymnastik/ Physiotherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Logopädie Orthopädie-Schuhmachermeister Podologie/Fußpfleger Reformhäuser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Selbsthilfegruppen Tierärzte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Notdienstplan 2022 der Apotheken . . 23 gesund 2022 Verlagsbeilage der Mediengruppe Attenkofer Ausgaben: Chamer Zeitung, Kötztinger Zeitung, Chamland aktuell am 16. /17. Februar 2022 Auflage: 57.500 Exemplare Verlagsleitung: Klaus Andreas Huber Gesamt-Anzeigenleitung: Michael Kusch Anzeigenleitung: Stefan Mühlbauer Anzeigen: Anzeigenservice Redaktion: Andrea Reimer Druck: Cl. Attenkofer’sche Buch- und Kunst- druckerei, Verlag des Straubinger Tagblatts Für die uns zur Verfügung gestellten und ver- öffentlichten Adressen sowie für die Richtigkeit der Inhalte übernehmen wir keine Haftung. IMPRESSUM Attenkofer MED I ENGRUPPE

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