Zehn Jahre STRAUBINGER - Das Stadtmagazin

72 Extra | STRAUBINGER Wow. Zehn Jahre STRAUBINGER. Also das Magazin. Straubinger an sich gibt es ja schon länger. Insgesamt fast 50.000. Mit all ihren Eigenheiten und verschiedenen Charakteren. Aber jetzt darf ich erst einmal DEM STRAUBINGER gratulieren. Eine ganze Dekade im Bereich Magazin und Print zu überleben ist heutzutage gar nicht mehr so einfach. Zehn Jahre, ja, zehn Jahre sind zum Beispiel für ein Kind eine wahnsinnig lange Zeit. Kaum hat man sich von den Strapazen der Geburt erholt, klingelt schon die Kita und holt dich ab. Die erste nichtfamiliäre Station, die dich auf die Welt da draußen vorbereitet. Mit zehn Jahren wird dann entschieden: Mittel- oder Realschule, am liebsten Gymnasium. Weitere zehn Jahre später musst du nur noch ein Jahr warten und darfst dann endlich Bus- oder Last- wagen fahren. Wenn ich so zurückschaue, fällt mir ein, dass Sascha Edenhofer vor zehn Jahren das Musical „Nostradamus“ in Straubing uraufgeführt und damit eineWelle losgetreten hat, die bis heute nicht abgeebbt ist. Auch wenn das Projekt in- zwischen in anderen Händen liegt. Tauchlehrer Eric Schlegelmilch hat im gleichen Jahr einen Guinessbuch-Rekord gebrochen: Mit seinemTeam wurde er Unterwasserschaf- kopfweltmeister. Niemals hat eine Mannschaft länger Karten in einem Schwimmbecken ge- spielt. Kurz darauf trat er als Henker in der legendären Seifenoper „Schwimm, Agnes, schwimm“ auf dem Pfarrplatz vor der Ja- kobskirche auf. Zusammen mit dem Fauner Sepp, der Kultgestalt als Bademeister und dem Spruch, den damals jedes Kind kannte: „Springt nicht vom Beckenrand und pieselt nicht hinein, weil wenn ich wen erwischen tu, dem hau ich eine rein.“ Mit Tigers-Shirt und Megaphon auf dem Ten- nisrichterstuhl bleibt er uns allen unvergessen. Mit unserer Räthousebänd haben wir es sogar als Vorgruppe für die Goaßhouse-Band auf die Schneeball-Party am Predigtstuhl geschafft. Da war es so saukalt, dass wir froh waren, nach einer Stunde durchgefroren wieder von der Bühne zu dürfen. Stadt und Land – Hand in Hand. Das war 2014. Zwei Jahre später, in der Mitte unserer Dekade, über die wir sprechen, dann das Großereignis: 700 Jahre Stadtturm. Fleißige Strickerinnen haben ihm sogar eine überdimensional große rote Schleife verpasst. Schön hat er ausgesehen. Und gefeiert haben alle, dass es eine wahre Freude war. Auch wenn der Wettergott nicht ganz so gnädig war. Die Bands, die sich hier musikalisch für die Bürgerinnen und Bürger – heute würde man Bürger*innen schreiben – gaben ein Jahr später Rathaussoli-Konzerte im Raven. Sie haben Geld gesammelt für das abgebrannte Haus neben dem Stadtturm. Die verheerenden Flammen, die so viel verwüstet haben, werden wir wohl nie vergessen. Und jetzt stehen wir hoffentlich vor dem Ende dieser unsäglichen Pandemie, die so vielen Menschen Kummer und Leid gebracht hat. Zehn Jahre STRAUBINGER, 15 Prozent davon Pandemie. Da sieht man, wie schnell die Zeit vergeht. Überlegen Sie mal, was Sie in den letzten zehn Jahren alles mit und in Straubing erlebt haben. Bernd Vogel Bleiben Sie zuversichtlich - und dem STRAUBINGER treu.

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