espresso Magazin März 2021

WIRTSCHAFT 56 Frau Middelhoff, Herr Kunz, Herr Früchtl, erklären Sie doch einmal kurz, was die Wirtschaftsjunioren überhaupt sind. Wir sind eine Vereinigung junger Unternehmerinnen, Unternehmer und Führungs- kräfte, die sich für die Interessen der vor allem loka- lenWirtschaft, Politik und Gesellschaft einsetzen. Was möchten Sie in Ihrer Amtszeit erreichen? Vor allem liegt uns ein starkes Netzwerk in der Region rund um Ingolstadt auf demHer- zen. Wir wollen, dass dieWirtschaftsjunioren sichtbarer werden und eine Stimme in der Gestaltung der Zukunft unserer Stadt haben. Die Pandemie hat auch die Wirtschaft kraftig durchgeschuttelt. Wie ist gerade die Stimmung bei den Unternehmer*innen in der Region? Grundsätzlich zuversichtlich. Viele Unter- nehmerinnen und Unternehmer nutzen den zwingenden Stillstand, um das Geschäftsmodell neu zu strukturieren und für die Zukunft fit zu machen. Nichts desto trotz ist es für Selbstständi- ge, Unternehmer und Angestellte eine unstrittig belastende Situation mit nachhaltigen Folgen. Es gab einige Hilfspakete fur Unternehmen von der Regierung. Waren diese Maßnahmen hilfreich oder nur ein Tropfen auf den heißen Stein? Die schnelle Aussicht auf Hilfe durch die Bun- desregirerung war wichtig für dieWirtschaft, vor allem für die stark betroffenen Branchen. Die Umsetzung ist zweifelsohne ausbaufähig und sollte in der Corona-Politik unserer Mei- nung nach eine zentralere Rolle spielen. Gerade fur Start-ups, die es auch so auf dem Markt schwer haben, ist es eine schwierige Zeit. Was tun die Wirtschaftsjunioren, um jungen Unternehmer*innen unter die Arme zu greifen? Wir bieten ein breites Netzwerk und vor allem viele Kontakte. So können wir schnell und unbü- rokratisch Verbindungen herstellen, von denen Gründerinnen und Gründer profitieren können. DesWeiteren bieten wir mit demNetzwerk der Wirtschaftsjunioren Deutschland digitale Veran- staltungen an, um Start-ups rund um die Themen, Gründung, Umsetzung und Implementierung von neuen Ideen unter die Arme zu greifen. Welche Tipps geben Sie Jungunternehmer*in- nen an die Hand, um gut durch die Krise zu kommen? Wichitg ist es, den Kopf nicht in den Sand zu stecken. Frei nach demMotto: Wenn der Wind der Veränderung weht, suchen manche imHafen Schutz, andere setzen die Segel. Längerfristige Trends früh zu erkennen und dementsprechend für die Zukunft auszurich- ten ist Aufgabe von jungen Gründern. Diese einmalige Krise bietet doch viele Chancen, gerade für junge, technikaffine Leute. Können die Wirtschaftsjunioren ihr Netzwerk nutzen, um sich gegenseitig in der Corona-Kri- se zu unterstutzen? Selbstverständlich! Die Wirtschaftsjunioren sind ja nicht nur in Ingolstadt aktiv. Es gibt in fast jeder Stadt in Bayern und Deutschland einen lokalen Verein, der sich um die Belange der Mitglieder kümmert. Der Austausch zwischen den Kreisen ist sehr intensiv und die Qualität des Netzwerkes sucht seinesgleichen. Gerade in der aktuellen Krise hat sich gezeigt, wie wichtig ein breites und belastbares Netz- werk sein kann, um durchhalten zu können. Gibt es trotz Krise in diesem Jahr Projekte, auf die Sie sich schon freuen? Der aktuelle Lock- down wird ja Gott sei Dank nicht ewig andauern. Wir sehen bereits Licht amEnde des Tunnels. Vereine wie dieWirtschaftsjunioren sind natürlich auch auf Präsenzveranstaltungen angewiesen. Normalerweise haben wir einmal imMonat eine After-Work-Veranstaltung in lockerer Runde. Auf dieses Format freuen wir uns natürlich wieder sehr, auch weil wir hier immer neue Interessenten kennenlernen dürfen. Als besonderes Highlight haben wir dieses Jahr ein Golfturnier amWittels- bacher Golfclub gemeinsammitWirtschaftsjuni- oren aus ganz Bayern geplant und natürlich auch wieder unser legendäres Sommerfest. Vielen Dank für das Gespräch! Anfang des Jahres haben die Ingolstädter Wirtschaftsjunioren einen neuen Vorstand gewählt. Mit espresso sprechen die neuen Vorsitzenden darüber, wie sie die Pandemie erleben, warum sie zuversichtlich bleiben und welche Projekte sie sich für dieses Jahr vorgenommen haben. Der neue Vorstand der Ingolstädter Wirtschaftsjunioren: � Johannes Kunz (25), stv. Vorsitzender, von Beruf Work Place Manager bei Marb Büro- und Objektein- richtungen � Felix Früchtl (26), Schatzmeister, von Beruf Gesellschafter ProLife GmbH& Pro4 Consult GmbH � Isabella Middelhoff (35), Vorstandsvorsit- zende/Kreissprecherin, von Beruf Vorsor- ge- und Versiche- rungsbeauftrage der Allianz Beratungs- und Vertriebs AG Fotograf: Sindia Boldt - Fotoatelier Hohenkammer DIESE KRISE BIETET VIELE CHANCEN “

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