espresso Magazin März 2021

16 PEOPLE In schwindelerregenden Höhen fühlt sich Mike Bauer pudelwohl. Der 25-Jährige aus Wackerstein betreibt ein Hobby, das andere am liebsten von unten beobachten: SEGELFLIEGEN REKORDBRECHER ike Bauer fliegt, seit er 14 ist. Wäre es früher möglich gewesen, wäre er schon als kleines Kind ins Cockpit gestie- gen. Mittlerweile betreibt Mike das Segelfliegen als Leistungssport als Teil der Junioren-Nationalmannschaft. Im letzten Sommer gelang ihm ein 1.000-Ki- lometer-Flug von Manching über den BayerischenWald bis nah an die fran- zösische Grenze und zurück. Neunein- halb Stunden hat er dafür gebraucht. Im espresso-Interview verrät Mike, wie man einen solchen Flug plant, was dabei alles zu beachten ist und warum er sich kein schöneres Hobby vorstellen kann. ESPRESSO: Mike, du betreibst ein faszinierendes Hobby: das Segelflie- gen. Wie bist du dazu gekommen? ESPRESSO: Was macht die Faszi- nation Segelfliegen für dich aus? MIKE: Das Faszinierende daran ist, dass wir es schaffen, stundenlang nur mit der Kraft der Natur zu fliegen. Das Gefühl der Freiheit und die Möglichkeit sich auf nur auf eine Sache – das Fliegen – zu konzentrieren und dabei die Ruhe zu genießen, ist einzigartig. ESPRESSO: Wie oft fliegst du? MIKE: So oft, wie es das Studium und die Arbeit zulassen, es kann schon mal sein, dass ich bis zu vier Mal in einer Woche fliege. Während der zweiwöchigen Segelflug- meisterschaften ist man dann auch mal bis zu 6 Tage hintereinander in der Luft. ESPRESSO: Dir ist im Sommer 2020 ein Rekordflug gelungen, 1.000 Kilome- ter von Manching über den Bayerischen Foto: Sabine Rieß/Lichtspiel Fotografie MIKE: Ich war etwa 3 oder 4 Jahre alt, als ich meiner Mama davon erzählt habe, dass ich mit 14 Jahren den Segelflugschein machen will. Ich weiß leider nicht mehr, wie ich auf die Idee gekommen bin, aber Flugzeuge interes- sieren mich schon seit jeher. Wahrscheinlich habe ich das damals in einem Buch gesehen. ESPRESSO: Kannst du dich noch an deinen ersten Flug erinnern, den du alleine bestreiten durftest? MIKE: Ja, sehr gut sogar! Ich war damals zusammen mit meinemHeimatverein, der Sportfluggruppe Manching der WTD 61, im Schwarzwald im Fluglager. Ich war super aufgeregt, da ich die Region noch nicht so gut kannte. Aber die Aufregung legte sich dann ganz schnell nach dem Start. Das Gefühl, nun komplett frei und auf sich allein gestellt zu sein, war einfach superschön. M

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